Dorschangeln
Tipps & Tricks von Gummifisch Jiggen bis Trolling mit Wobblern
Tipps & Tricks von Gummifisch Jiggen bis Trolling mit Wobblern
Als ich im August meine Sachen gepackt habe, um Dorschangeln zu gehen, wusste ich nicht, ob man im August in der Neustädter Bucht überhaupt Dorsch fängt! Ich hatte das bisher stets nur im Herbst, Winter und im Frühjahr gemacht.
Was dabei allerdings rauskam, was der Knaller. Ein Drill ach dem Nächsten. Zwei harte Rückschläge musste ich allerdings hinnehmen und das viel mir angesichts des hervorragenden Ergebnisses relativ leicht – mir ist glatt eine Rute gebrochen, wie bleibt mein Geheimnis ;) … und ich konnte das ursprünglich geplante Trolling knicken, denn es war so derart viel Kraut im Wasser, dass das unmöglich war. Ist aber auch klar. Es war August und die Krautfelder standen in voller Blüte, lösten sich teils schon auf, um sich zu verbreiten und die hatte ich dann in den Ködern hängen. Kurzum wurde der Plan vom Trolling gekippt und ich habe mich auf die Basics besonnen – Dorsch-Jiggen.
Fangbegrenzung 2020:
In diesem Film ist das Thema Wrackangeln auf Dorsche. Das Drohnendrama ist eigentlich nur ein Add-On.
Hier findest Du das Video zum Dorschangeln auf YouTube.
Dorschangeln vom Boot und an den Küsten entlang:
Beim Dorschangeln in der Ostsee, wie auch im Video zu sehen, gelten die gleichen Regeln, wie für den Namensvetter des Dorsch, den Kabeljau in der Nordsee. Es gibt für Hobbyangler wie uns einige Fangmethoden, die gut funktionieren und andere, die eher schleppend laufen … Wortspiel unbewusst ;)
Ursprünglich hat man Pilker am Ende der Schnur befestigt und diese dann in Hüpfern über den Grund geführt. Dazu wurden harte Ruten verwendet, aber die Zeiten haben sich geändert. Vor 20 Jahren gab es noch so massive Dorsche in der Ostsee, dass die damligen Hechtruten einfach nicht leidensfähig genug waren. Heute fischt man auf der Ostsee mit nur leichtem Geschirr. Wobei leicht auch relativ ist. Im Video seht Ihr eine Shimano Beastmaster in 270cm Länge bis 100Gr. Die ist klasse dafür, würde an bestimmten Spots in der Nordsee allerdings nicht genügen. Zuletzt habe ich zusammen mit Marius aus dem Team sogar eine Bulleye Fishing Tip Whip auf Dorsch gefischt. Die Rzute ist für die leichte Barschangelei konzipiert, hat aber ein solch strammes Rückgrad bewiesen, dass man Bullseye schlicht gratulieren darf.
Um das heutige Jiggen zu beschreiben, kann sehr gut das Zanderangeln als Beispiel nehmen. Beides Dispziplinen, die Florian Pennop nicht nur aus dem FF beherrscht, sondern im Rahmen des Tideritter eBooks zum Spinnfischen minuziös filigran erklärt hat. Hier wird der Köder ausgeworfen und dann mit der Faulenzermethode in kleinen Hüpfern über den Grund geführt. Das gilt es auch beim Angeln auf Dorsch zu machen, allerdings mit Unterschieden. Ich bevorzuge es, den Köder an langer gestreckter Schnur zu „faulenzen“ und sobald ich mehr Kontakt zum Köder bekomme, wird er gejiggt. Dabei wird die Rutenspitze in wesentlich größeren Hüben ein-, zwei- oder dreimal schnell nach oben angeschlagen, um den Köder dann wieder absinken zu lassen. Wie auch der Zander, schnappt der Leopard unter den Fischen sich seine Beute in der Absinkphase. Nicht selten erst kurz vor dem Grund, daher immer auf das Erschlaffen der Schnur oder den spürbaren „Tock“ beim Aufsetzen auf den Grund abwarten.
Hat der Dorsch / Kabeljau dann den Köder genommen, wird sofort angeschlagen. Dadurch wird der Haken versenkt und der Drill beginnt. Dorsche sind z. T. kampfstark, jedoch nicht, wie ein Alaska Königslachs. Es gilt den Fisch zügig nach oben zu pumpen, um den Kopfschlägen entgegenzuwirken, mit denen der Dorsch versucht den Köder wieder loszuwerden. Achte jedoch zum Schutz eines möglicher Weise zu kleinen Fisches darauf, dass Du den Dorsch nur zügig und nicht in Eile nach oben katapultierst, so dass ein viel zu kleines Exemplar, falls es Dir aus der hand gleitet, Überlebenschancen hat.
Beim Landen des Fischs kann man den Kiemengriff anwenden oder, je nach Größe, auch den Jigkopf verwenden – dabei dann aber zügig ins Boot holen, denn man muss den Fisch nicht noch über das Maß belasten.
Tipp:
Besonders viel Spaß macht das Dorschangeln mit dem Bellyboot. Schau Dir gern auch diesen Artikel und das darin enthaltene Video an, denn es ist einfach purer FUN!
Das fiese Möhrchen – Dorschangeln mit Möhrchen hat mir bisher die meisten Fische gebracht. Sicherlich gibt es da auch Unterschiede. Wenn es z. B. auf den Nachmittag zugeht, wechsle ich gerne auf einen Gummifisch mit Motoröl-Glitter Farbe … funktioniert super.
Übrigens: Ich habe festgestellt, dass die kleinen 7,5cm Lieblinge beim Barschangeln manchmal richtig „scheppern“.
Du willst mehr Angelstellen zum Dorschangeln? Dann mach mit und kommentiere unten. Verrate, was Du für Spots brauchst und wir schauen, was wir haben ;)
Entfernung zum Boot & Lauftiefe der Köder:
Beim Schleppen auf Diorsch / Trolling ist es wichtig, dass die Köder ausreichend Abstand zum Boot haben. Viele raten zu mindestens 25m, ich aber lasse die gern auch mal 40m bis 50m hinter dem Boot herlaufen. Schadet nicht, zwingt jedoch zu großen Kurven und sollte nur gemacht werden, wenn es nicht all zu voll auf dem Wasser ist. Spätestens dann, wenn echt viel los ist, sollte man das Schleppen auf Dorsch noch mnal überdenken. #saftyfirst
Die Lauftiefe hängt von der Fresstiefe der Dorsche ab. Wenn die Ostsee-Leoparden flach jagen, ist ein Hornhecht als Beifang nicht selten. Wir sprechen dann über 2-4 Meter in denen die Wobbler hinter dem Boot ihren Tanz aufführen.
Diese Tiefen sind möglich
Sobald Du die Dorsche durch den ersten Fang gefunden hast, richte alle Wobbler auf diese Tiefe aus. Unterschiede von 1-2 Metern sind hilfreich, falls Du nicht genau die Tiefe erwischt hast. Die Jungs jagen schnell und überwinden gern auch mal ein paar Meter im Schnellflug, um die Beute zu erwischen. Dadurch kriegst Du also mehr Infos zu der tatsächlichen Fresstiefe. Geht 2m höher oder tiefer gar nichts (unwahrscheinlich), dann richte alles auf die ursprüngliche Fangtiefe aus und Abfahrt.
Was Du dafür brauchst, neben dem Tackle:
Schnur:
Nimm die gleiche Schnur, wie auch beim Jiggen … Tipp: Die Schnur, die Du beim Zanderangeln benutzt, kannst Du ganz easy auch hierfür verwenden. Ich bin Materialfetischist und wasch die Schnur nachdem Sie im Salzwasser war – trotzdem wechsle ich Sie jährlich einmal aus. Das Waschen klingt viel komischer und anstrengender als es ist. Ich nehme die Rolle samt Schnur, montiere sie auf einer kurzen Rite (UL oder ähnlich), stecke zwei Rutenständer im Garten oder auf einer Rasenfläche mit einem Meter Abstand in den Boden und lege die komplette geflochtene Schnur zwischen die beiden Stäbe in einer Acht-Form ab. Beim Aufkurbeln klemme ich die Rute zwischen meine Knie, die ist ja leicht, und nehme mit der freien Hand einen nassen Lappen, durch den ich die Schnur laufen lasse. Leichter Druck auf die Schnur und sie zieht sich sauber (im wahrsten Sinne des Wortes) wieder auf die Spule.
Die Ostsee Montage beim Dorschangeln:
Klar, Du kannst einen oder auch zwei Beifänge montieren – dazu gibt’s irre viele Tutorials, also spare ich mir das … denn, ich fische ausschließlich mit einem Köder am Ende – also dem Jigkopf und dem Gummifisch. Das hat richtig coole Vorteile. Ich komme auf deutlich weitere Distanzen und deutlich weniger Kraut oder Hänger. Ist auch einfach bequemer im Handling.
Die Nordsee Montage:
In der Nordsee ist der Beifänger wiederum echt sinnvoll, weil es hier noch deutlich mehr Fisch gibt, als in der westlichen Ostsee. Eine Dublette beim Dorschangeln ist da keine Seltenheit – hier verzichte ich dann gern auch den Wurfkomfort und montiere einen Beifänger – Video dazu folgt ;)
Für das Jiggen und das Schleppangeln auf Dorsch (Trolling) gelten die gleichen Regeln, wie für die Ostsee.
… dann trage Dich einfach in unseren grundentspannten Everletter ein:
Nach Dir komende Leser haben vielleicht genau die gleiche Frage und dank Dir könnte die dann hier schon beantwortet sein.
Gefällt Dir? Dann lass es gern auch hier raus ;)
Hallo Tideritter-Team,
Danke für die vielen Tipps, die einem Süßwasermatrosen wie mir helfen, im Urlaub auch mal an der Ostsee die Rute erfolgreich auszuwerfen. Ich werde bestimmt berichten, ob Eure Hinweise mir Erfolg bringen konnten.
Sonnige Grüße aus einem bezaubernden Merseburg
Michel George
Hey Michel,
dann schon mal auf jeden Fall ein dickes Petri und stramme Schnüre. Wo geht’s denn genau hin?
Ich ergänze den Artikel gleich noch mit ein paar Spots, die man anfahren kann. Da läuft es meist recht ordentlich ;)
Hey Chris,
kennst du paar gute Spots für Dorsch und Zander in der Nähe von Dranske(auch am Ufer)?
Mfg Friedemann
OMG Friedemann, es tut mir sehr leid. Deinen Kommentar hat unser Spam-Bot gefressen … gieriger Gauner, der … ;)
… Sorry, aber Dranske habe ich null Erfahrungen und kann Dir leider nichts sagen. Ansonsten immer gern.
Welche Tiefen laufen zurzeit in der Lübecker Bucht bin sonst immer im Frühjahr dort gewesen.
Gibt es bestimmte Spots die genauer Interessant sind in diesem Monat ?
Wie z.B Pelzerhaken Boje oder so..
Hey Daniel,
vielen Dank für Deine Frage.
Im Sommer sind die Dorsche oftmals sehr Zugfreudig und stehen früh morgens und am späteren Abend recht flach. Das ist im Grunde immer so, jedoch ziehen Sie im Sommer oftmals in vergleichsweise tiefe Zonen (bis ca. 20 – 25 m).
Mit Pelzerhaken und der Boje bist Du schon recht ordentlich unterwegs. Ich schlage Dir Folgendes vor:
1. Schau hier in die Spots, die wir Dir eingetragen haben (Google Maps oben)
2. Fahre die mal an und verbringe nicht mehr als 10 Min. an einem Spot. Wirf den ab oder vertikale ein bisschen und dann weiter.
3. Verändere dabei immer wieder die Tiefe von morgens flacher bis später dann immer tiefer werdend.
4. Hast Du sie gefunden, werden die Bisse sofort kommen
5. Nun musst Du sie nur noch richtig verfolgen. Ist es z. B. 9h und Du hast sie gefunden, ist es meistens so, dass die tiefer weiterziehen und Du im Grunde auf der nahezu gleichen Linie von Land aus gesehen ins tiefere Wasser fahren kannst, um sie dort wiederzufinden.
Wenn Du noch Fragen hast, schreib sie gern hier rein.
Dickes Petri und allzeit stramme Schnüre,
Chris & Deine Tideritter ;)
Moin Jungs und Deerns, habt Ihr eigentlich auch Tipps fürs Dorsche fischen vom Strand aus….
Beste Grüße
Hans
Moin Hans Jürgen,
klar doch. Dorschangeln vom Ufer mündet in der Regel in Brandungsangeln. Spätestens nach dem dritten Bierchen, hat auch bei uns jeder erkannt, dass die Dorsche am ehesten auf einen lecker Watwurm am Holstein-Rig einsteigen, statt weiter zu versuchen um 17:00h Nachmittags mit der Spinnrute auf 130m Wurfdistanz zu kommen … :D
Daher lege ich Dir den folgenden Artikel hier wärnstens ans Herzen:
https://www.tideritter.de/brandungsangeln.html
Darin erklärt der erfahrene Turnier-Angler Björn Vogel seine erfolgreichsten Taktiken und Vorgehensweisen beim Brandungsangeln auf Butt und Dorsch.
Dickes Petri in die Runde und Dir viel Spaß beim Lesen / Schauen und bleib gesund.
Petri,
Chris
Moin Chris!
Ich wollte Anfang August es das erste Mal vom eigenen (gemieteten) Boot aus auf Dorsch vor Warnemünde probieren. Mein Freund und ich haben frisch unseren Bootsführerschein und da mussten wir direkt mal los! Hast du für die Region evtl. einige Tipps, was Wassertiefen und Spots angeht? Ich hätte jetzt spontan einfach Wassertiefen von rund 20 m angefahren. Und wonach hältst du auf dem Echolot Ausschau, wenn du gezielt Dorsche bzw. Dorschgründe suchst?
Vielen Dank schonmal im Voraus!
Viele Grüße
Max
Hi Max,
ich war im Urlaub und hatte da den Kopf gaaaanz woanders. Brauchst Du noch die Antworten? Wenn ja, melde Dich doch einfach bei uns im Büro und wir beide schnacken das ab. Ich berichte Dir gern, wie ich das mache und vielleicht hilft es Dir ja.
LG,
Chris
Tel.: 04154 7598930