Lass’ mal drauf schauen
Für viele Einsteiger ist das Forellenangeln im „Forellenteich“ (einem klassischen „Put-and-Take“ Gewässer) der erste Anlaufpunkt für stramme Schnüre. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Die Skills, die Du mitbringen musst, um hier erfolgreich zu fischen, sind zwar nicht ohne, jedoch nicht so anspruchsvoll, wie beispielsweise beim Bachforellenangeln in einem fließenden Gewässer.
Ganz wichtig: Wenn Du erwachsen bist, geh auch dort nicht ohne einen Angelschein zum Fischen. Zum einen kannst Du erwischt werden, denn auch dort kontrollieren Mitarbeiter der Fischereiaufsicht die Petrijünger. Zum anderen sollte man wirklich lernen, wie man einen Fisch waidgerecht entnehmen kann. Forellen angeln ohne Angelschein ist deshalb definitiv nicht zu empfehlen. Es gibt mittlerweile sogar online Möglichkeiten, einen Angelschein zu machen.
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Forellenangeln mit Spoons
Was da abging, war richtig dick!
Gewässer – Forellen angeln im Fluss und am Forellenteich
So unterschiedlich, wie die Gewässer in sich sind, so unterschiedlich müssen die Salmoniden hier auch befischt werden.
Forellen angeln am Fluss
Da der Fluss ein fließendes Gewässer ist, sind die Montagen und Lockmittel grundsätzlich andere, als am Forellensee. Im Fluss fischt Du Salmo trutta (lat.) entweder mit der Methode Spinnfischen oder mit der Fliegenrute (beim Zanderangeln nutzt man vom Boot auch das Vertikalangeln). Als kleiner Junge habe ich auch mit einem Wurm im Fluss gefischt und dabei die eine oder andere Forelle oder Äsche überlistet. Das ist aber doch eher die große Ausnahme, als die Regel. Zudem ist das Wurmangeln an den meisten Salmonidenstrecken verboten, da durch diese Methode viele untermaßige Fisch „verangelt“ werden. Daher schauen wir uns die genannten Methoden genauer an. Sie bringen definitiv mehr Fisch und sind spannender.
Im Forellenfluss kannst Du ganz wunderbar mit Blinkern, Spinnern, kleinen Wobblern oder einem Fliegen-Imitat angeln. Details zum Ködereinsatz und der Montage findest Du weiter unten.
Forellen angeln am Teich
Das Angeln am Forellensee ist gerade in Norddeutschland deutlich verbreiteter, als im Fluss. Hier kannst Du aus dem Vollen schöpfen. Bachforellen oder Bachsaiblinge, wildlebende Regenbogen- oder Tigerforellen würden sich nur in den allerseltensten Fällen ein Stück Power-Bait einverleiben. Diese Salmoniden sind doch eher BIO eingestellt.
Zuchtforellen im Forellensee dagegen wurden in der Regel mit Pellets aufgezogen und können einem wunderbar leuchtenden Power-Bait, einem sich ringelnden Wurm oder einem Konglomerat von Bienenmaden kaum widerstehen.
So eröffnet Dir diese Köderauswahl eine ganze Palette von verschiedenen Angel-Methoden. Und eines ist sicher; an fast jedem Forellenteich gibt es eine andere Methode, die gut funktioniert. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Forellies regelrecht auf bestimmte Baits konditioniert sind, weil sie sie täglich vorgesetzt bekommen. Durch täglich frischen Besatz sollte man glauben, dass das nicht der Fall ist. Wie Du das herausfindest geht auf zwei einfache Arten:
- Frage andere Angler, die um Dich herum fischen – manchmal lohnt sich der Spaziergang einmal komplett rum, um zu erfahren, mit welcher Methode hauptamtlich gefischt wird – evtl. fängt Dein Nachbar richtig gut. Das ist Deine Chance ihn anzusprechen und zu fragen, denn die meisten Menschen erleben eine Adrenalin- und Endorphin-Ausschüttung, während der Fangerlebnisse und sind danach oft mitteilsam.
- Du kannst auch alle unten genannten Methoden mit den jeweiligen Ködern durchprobieren. Achte dabei auch auf die Tipps unten, denn die Wassertiefe variiert beispielsweise wetterabhängig.
Forellenköder
Vielfältigkeit ist das Gebot der Stunde, denn die Fettflossigen sind nicht immer wählerisch, aber oft genug, so dass man die folgenden Lockmittel einfach mal durchtestet, wenn man an ein neues Forellengewässer kommt.
Kunstköder im Einsatz
Gerade im Fluss sind die Kunstköder die Wahl für den Erfolg. Vom Spinner, der gegen die Strömung geführt wird bis zum Blinker oder der Fliege, die nicht zwingend an der Fliegenrute präsentiert werden muss.
Forellenangeln mit dem Blinker
Ein Blinker ist ein Stück Metall, das stromlinienförmig geprägt ist, Fisch imitierend bemalt und mit einem Haken ausgestattet ist. Blinker, wie wir Sie kennen, haben in der Regel einen Drilling am Ende. Ob im Fluss (wo der Drilling normalerweise nicht verboten ist) oder am Forellensee (wo der Drilling meistens verboten wird) ist immer eine unfaire Lösung. Klar, weniger Fehlbisse, aber eben auch nicht besonders sportlich. Daher empfehlen wir Dir immer eine Einzelhaken-Montage für Deinen Forellenblinker. Viele Modelle kannst Du mittlerweile so bereits im Angelladen Deines Vertrauens kaufen.
Zum Einsatz kommt der Forellenblinker zumeist im Fluss, in manchen Fällen aber auch sehr erfolgreich am Forellensee. Für den Forellenteich ist er einen Test wert. Im Fluss allerdings, ist er als Spinnfisch-Methode der Bait Deiner Wahl. Zusammen mit dem Spinner, bildet der Blinker also die Grundlage für das Spinnfischen in einem fließenden Gewässer. Das hat einen leicht erkennbaren Grund. Beide entfalten Ihre verführerische Wirkung erst, wenn Sie bewegt werden. In einem Stillgewässer, muss der Blinker also auf bestimmte Weise „geschleppt“ werden, um sein Leben zu zeigen. In einem Fluss ist es lediglich erforderlich, den Blinker gegen die Strömung zu führen.
Ein ganz wichtiger Tipp hierbei: wilde Forellen haben sehr feine „Fühler“. Sie bemerken, wenn sich die Beschaffenheit des Wassers verändert und werden sofort misstrauisch. Wenn Du also direkt im Fluss stehst und Deinen Bait abwärts der Strömung präsentierst, ist es durchaus möglich, dass kein Fisch mehr anbeißt. Die Salmoniden nehmen durch Deine Bewegungen feinste Druckwellen wahr, die im Wasser schnell über weite Entfernungen getragen werden. Stell Dich also immer zunächst ans Ufer, wenn das möglich ist. Ins Wasser kannst Du immer noch. Wenn Du dann im Wasser bist, fische lieber stromauf als stromab. So werden stromauf stehende Fische nicht so leicht durch deine Druckwellen gewarnt.
Details zum Fischen mit dem Blinker am Forellenteich findest Du beim Spinner.
(Forellenblinker, der auch super beim Barschangeln läuft)
Mit dem Spinner Salmoniden fischen
Das Verhalten und auch die Präsentation des Spinners, sind dem des Blinkers recht ähnlich, allerdings nicht gleich. Beim Spinner rotiert ein Metallblättchen um eine Achse. Der Blinker hingegen ist ein Stück Metall, das beim Einholen hin und her pendelt und sich ab und zu dreht.
Der Spinner als Forellenköder ist beim Fischen am Fluss exakt gleich zu präsentieren, wie auch der Blinker, mit einem feinen Unterschied. Der Spinner kann deutlich langsamer geführt werden. Wir betonen hier ganz klar „kann“ deutlich langsamer geführt werden. In manchen Situationen ist es erforderlich, dass der Spinner recht zügig geführt wird, damit die Salmoniden nicht die Gelegenheit haben, das Lockmittel genauer zu betrachten. Der Bissreflex, den Du provozieren willst, könnte ausbleiben.
Am Forellenteich gilt es den Spinner in aller Regel nur so schnell zu präsentieren, dass diese die gewünschte und erforderliche Bewegung vollzieht. Also nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell. Schau Dir das Video oben an, um zu sehen, wie schnell man die Kurbel an der Rolle drehen sollte. Das gibt Dir als Anhaltspunkt, denn wichtig für Dich ist: bekomme ein Gefühl dafür. Das bekommst Du nur mit Übung. Wiederholung, Wiederholung und noch mal Wiederholung.
Zum Fischen mit Kunstködern, die sich um die eigene Achse drehen, findest Du einen essentiellen Tipp im Bereich Tackle.
(Forellenspinner)
Mit dem Gummiköder
Als ich noch ein kleiner Junge war, gab es reichlich Gummiköder in der Tacklebox. Ich musste lernen, dass man die Gummis nicht einfach in eine Pappschachtel legen konnte und auch nicht in einern normalen Werkzeugkoffer. Nach kurzer Lagerzeit klebten sie nicht nur am Material, sondern waren regelrecht ins Material der Box übergegangen.
Der Twister war stets die bemerkenswerteste Wahl bei der Jagd nach „Trout“, wie mein englischer Forellenangler Kollege mir beibrachte.
Twister werden auf den regulären Vorfachhaken aufgezogen und können mit jeder erdenklichen Spinnfisch-Methode präsentiert werden.
Auch Fische als Gummiköder können gewählt werden. Ich bin bei Zuchtforellen jedoch nicht davon überzeugt, dass der Fressdruck groß genug und die Beschaffung geeigneten Futters schwer genug ist, in Kanibalismus oder die wesentlich schwerere Jagd nach Fischen zu verfallen.
(Twister als Gummiköder)
Mit dem kleinen Wobbler Druck machen
Das ist ernst gemeint. Oftmals ist es so, dass Du mit einem Wobbler ein bisschen mehr Druck im Wasser machen und so unwillige Salmoniden zum Biss verführen kannst.
Die Wobbler kommen im Forellenteich eher selten zum Einsatz. Wenn man das machen möchte, muss man in aller Regel mindestens die Drillinge abbauen und durch Einzelhaken ersetzen. Allerdings ist an den meisten Forellenseen das Fischen mit einem Forellen-Wobbler deshalb verboten, weil mehr als ein Haken daran befestigt ist. Man kann sich die Diskussion mit dem Betreiber sparen, denn zu argumentieren, man würde nur einen einzigen Haken montieren, lohnt sich normalerweise nicht.
Schau mal hier, so sehen die Forellen-Wobbler aus:
Unter Montagen findest Du eine Anleitung, wie Du die Wobbler montierst und wie der Aufbau aussieht.
(Forellenwobbler als Käfer-Imitat)
(Forellenwobbler – kleine Bachforelle)
Mit der Fliege an der Spinnrute
Klingt ungewöhnlich und ist es mit Sicherheit auch. Das heißt aber nicht, dass diese Köderwahl keinen Fisch bring. Gerade in fließenden Gewässern, in denen die natürliche Nahrung eher aus Fliegen oder allgemein Insekten besteht, ist das Fischen mit der Fliege ein sehr guter Rat.
Damit Du die Fliege wenigstens ein bisschen auf Distanz bekommst und auch gegen den Strom werfen kannst, versuche die beiden folgenden Möglichkeiten:
- Sinking-Tip als Vorfach nutzen – bekannt aus einzig der Fliegenfischerei, ist das Sinking-Tip ein Vorfachmaterial, dass eine sinkende Eigenschaft besitzt. Das einfache daran ist, dass Du die Länge dem Gewässerabschnitt anpassen kannst und so ohne Scheuchwirkung zu produzieren die Fliege ein wenig auf Distanz bekommst – absolut ungewöhnlich, ja, aber durchaus fängig – schau Dir im Bereich Montage an, wie Du alles zusammen knotest.
- Kleine Sbirolino (Bombarden) kannst Du verwenden, um die Fliege an der Spinnrute zu präsentieren. Eine ganz gängige Form beim Fischen auf Meereforelle – hierzu findest Du alle Details im Artikel zum Meerforellenangeln.
- Nicht zuletzt kann eine beschwerte Goldkopfnympfe natürlich auch einfach unter einer kleinen Pose angeboten werden. Bleibt diese in der Drift stehen oder taucht ab, sollte sofort der Anschlag gesetzt werden.
Mit Naturködern fangen
Würmer, Maden, Bienenmaden oder Rogen – wer diese extrem fängigen Lockmittel seinem nicht-angelnden Lebenspartner präsentiert, erntet meist pure Abneigung. Aber mal ehrlich, außer im Dschungelcamp auf RTL, würden auch wir diese Leckerbissen eher selten im Mund eines Humanoiden sehen wollen.
Salmoniden am Forellensee mit Teig bzw. Power-Bait
Fangen wir mit dem Hybriden unter den Naturködern an. Hybrid deshalb, weil Du Deinen Forellenteig natürlich auch selber machen kannst und schon ist es kein Hybride mehr. Der industriell hergestellte Power-Bait ist jedoch eine Ausnahme. Das liegt an den Zutaten, die nicht vollständig natürlich sind und deshalb als Hybridköder gilt.
Heutzutage ist es so, dass Power-Bait an nahezu jedem Forellensee gefischt wird und das zurecht. Der Forellenteig bringt Fisch ans Band. Wir benutzen Power-Bait selber gerne wenn es losgeht, um Räuchergut zu fangen (Tipp: Lies hier unseren Räucherofen Test).
Den Forellenteig kannst Du auf unterschiedliche Weise präsentieren:
- Geschleppt als Plättchen, dass dann die Bewegungen eines kleinen Blinkers imitiert
- Auf Grund, zumeist mit etwas Auftrieb, um den Forellenköder ins Blickfeld der Unterwasserjäger zu rücken
- An der Posen-Montage mit ganz unterschiedlichen Tiefen-Einstellungen
Jede Methode basiert auf dem Fressverhalten der Fische. Hast Du einmal die richtige Tiefen-Einstellung gefunden, gilt diese in aller Regel für jede Art der Präsentation. Wie Du zielsicher die richtige Tiefe findest, erfährst Du in den Tipps weiter unten.
Wie genau Du den Power-Bait auf den Haken ziehst, lernst Du ebenfalls in den Tipps (willst Du hierzu unseren Trick als Video sehen? Schreib gern an fish@tideritter.de).
(Forellenteig Power-Bait von Berkley)
Bienenmaden sind ein Leckerchen
… aber eben auch für andere potentiell im Gewässer vorkommende Fische. Daher ist es hierbei enorm wichtig, die richtig Fresstiefe der Fische zu finden, um Beifänge, wie Rotaugen, Rotfedern oder Barsche zu vermeiden.
So ziehst Du Bienenmaden auf den Haken:
- Nimm die Bienenmaden einzeln aus der Box
- Verwende zwischen einem und drei Exemplaren pro Ködermontage
- Führe die erste Bienenmade in einer „L-Form“ auf den Haken – wenn Du die Bienenmade schleppen möchtest, brauchst Du keine weitere nutzen – dazu mehr im Bereich: Montagen
- Die eine bzw. zweite weitere Bienenmade stichst Du am hellen Ende mit dem Haken durch – dadurch vollziehen die Bienenmaden bei einer ruhenden Montage (Pose oder Grundmontage) eine eigene Bewegung für einen bestimmten Zeitraum – das lockt Deinen Zielfisch deutlich besser an, als ohne diese Zusatzbewegung.
Noch mehr Details, wie Du die Bienenmaden führst, sofern Du Sie schleppst, findest im Bereich Köderführung.
Mit Rogen die Forelle zum Biss animieren
Die Rogen (Fischeier) sind das einzige Lockmittel, das man nicht bewegt präsentieren sollte. Sie halten derart schlecht am Haken, dass man sie alleine kaum fischen kann. Es gibt spezielle Rogen, die besser auf dem Haken halten, als frisch entnommene Forellenrogen. In vielen Gewässern fängt man Rogner (weiblich Fische), die frischen Rogen in sich tragen. Kaum gelandet verlieren sie einen nicht unerheblichen Teil der Rogen. Nun kannst Du diese natürlich nehmen und versuchen direkt auf den Haken zu befestigen. Das gestaltet sich als echte Herausforderung.
So kannst Du mit Rogen fischen:
- Frischen Rogen kannst Du in PVA Beutel füllen und zusammen mit z. B. Deinen Bienenmaden, Maden oder einem Wurm präsentieren – dieser Cocktail verbreitet sich unter Wasser recht weit und lockt vorbeiziehende Forellen oft zum Futtern
- Verwende z. B. Lachsrogen eingefroren. Den kannst Du echt easy auf den Haken bekommen oder auch in Kombination mit anderen Ködern präsentieren
Die Köderführung beim Forellenangeln
Die Führung des Köders ist einzig bei bewegter Präsentation nötig. Von daher schauen wir uns die folgenden Techniken einmal genauer an:
1. Schleppen – Wie schnell, wie tief und wie verhalten beim Biss?
2. Tremarella – moderner Krams oder tatsächlich relevant?
Das Schleppen
Wie Du bereits oben gelesen hast, gibt es jede Menge Baits, die man schleppend präsentiert. Dabei sprechen wir nicht von der lethargischen Einholung von Ködern, im Sinne von „Schleppend“. Es geht vielmehr darum aufmerksam den Bait so lange auf verschiedenen Tiefen-Einstellungen zu präsentieren, bis der erste Biss erfolgt. Kommt der zweite und dritte Biss in der gleichen Höhe, hast Du die Forellen gefunden und kannst Vollgas geben (also nicht schneller fischen, sondern dort weiter Angeln).
Die Schleppgeschwindigkeit hängt stark vom Gewässer ab. In einem fließenden Gewässer, solltest Du z. B. den Spinner nur langsam schleppen, wenn du ihn gegen die Strömung führst. Dadurch wird die oft drehende Bewegung ausreichend hergestellt. Hingegen musst Du echt Gas geben, wenn Du ihn mit der Strömung führst.
Auch hierbei gilt es auszuprobieren, wie schnell genau. Mache einfach unterschiedlich schnelle Schleppbewegungen bei den ersten Würfen. Gerade im Fluss siehst Du die Forellen oft jagen und kannst sie daher gezielt anwerfen (wichtig: überwerfe sie zu Beginn, damit die Scheuchwirkung möglichst gering ist). Hast Du dann die richtige Schleppgeschwindigkeit gefunden, bleib dabei und Du fängst weiter Fische. Manchmal lernen die kleinen Rabauken schnell und Du musst Variationen einbauen. Also z. B. schneller und langsamer im Wechsel, wie wir es hier im Video zum Hornhechtangeln zeigen. Das löst oft an verzwickten Tagen den Bissreflex der Forellen aus.
Tremarellaangeln auf Trout
Ganz ehrlich? Als ich das erste Mal vom Tremarella Fischen gehört habe, dachte ich sofort: „Ok, da haben sich ein paar clevere Marketer einen neuen Weg ausgedacht, neues Equipment zu verkaufen …“ – inhaltlich mag das sogar vielleicht einen Teil ausmachen, aber Fakt ist, dass das an vielen stillen Gewässern gut funktioniert.
Hierfür gibt es im Bereich Tackle ein paar Tipps, welches Material Du benutzen kannst. Zudem findest im Bereich Montagen einige spannende Tremarella Montagen, die Du gern ausprobieren kannst.
Beim Führen des Köders mit der Tremarella Rute, bewegst Du den Bait mit ganz zarten Rucken in die Schnur hinein durch das Wasser während Du den Köder ebenso zart und langsam einholst. Die Montage beinhaltet verschiedene Glasperlen, die unter Wasser leicht rasselnde und beinahe rhythmisch klingende Töne von sich geben. Durch diese Art der Köderführung, die in dieser sehr vorsichtigen Ausführung nur möglich ist, wenn man eine entsprechend feine Rutenspitze fischt, werden die Fische zum Biss animiert.
Welche Montage zum Forellenangeln verwenden?
Für jede Art der Köderpräsentation gibt es ebenso unterschiedliche Montagen. Auch hierbei gilt, dass alle funktionieren kann und man selber herausfinden muss, welche Montage es in diesem Moment sein muss. Geh und frag andere Angler. Oftmals an Forellenteichen ungern gesehen, aber wie bereits gesagt, gibt es gute und schlechte Momente zu denen Du einen anderen Angler fragen kannst, wie er angelt. Mich z. B. kann man immer fragen, wie ich angle. Ich mache daraus kein Geheimnis. Insbesondere beim Angeln auf Salmoniden am Forellensee ist genug Fisch für alle da und es ist ein erhebendes Gefühl einem anderen Forellenangler beim Fangen zu helfen. Die Energie, die man unweigerlich zurückbekommt, ist teilweise überwältigend.
Der klassische Einsatz des Sbirolino beim Forellenfischen
Sbirolinos haben Ihren ursprünglichen Einsatz beim Meeresangeln gefunden. Mittlerweile dienen Sie nicht mehr nur noch der bewegten Präsentation, sondern auch der ruhenden Angelei. Beim Grundangeln ist der Einsatz von Sbirolinos sehr sinnvoll. Der Fisch kann den Haklen aufnehmen und wird einen Gegendruck erst viel zu spät bemerken. Funktioniert großartig auch beim Zanderangeln auf Grund.
Beim Angeln auf Forellen nutzt man die Bombarde klassischer Weise zum Schleppen. Es gibt die folgenden Varianten:
- Schwimmend – diese Version schwimmt immer an der Oberfläche, ganz gleich, wie schnell man ihn einholt
- Halbsinkend – dieses hybride Verhalten zeigt sich indem er schlicht ganz langsam sinkt und kommt dann zum Einsatz, wenn man nicht an der Oberfläche fischen möchte, aber eben auch nicht zu tief
- Sinkend – der sinkende Sbiro fällt ohne ihn zu bewegen je nach Gewicht und Verdrängung einfach zum Grund
Die „reguläre“ Sbirolino-Montage sieht folgendermaßen aus:
Die Bombarde kommt auf die Hauptschnur -> Gummikugel -> Mehrgelenk-Wirbel -> Vorfach zwischen einem und fünf Meter Länge -> Haken
(Einfache Sbirolino-Montage)
Durch diesen Aufbau ist die Scheuchwirkung sehr gering. Du überwirfst damit den „Hotspot“ und schleppst die Montage dann, wie oben beschrieben, durch die Forellen. Dabei kommt der Biss. Während Du den Bait auf diese Art durchs Wasser schleppst, spürst Du, wie er sich im Wasser bewegt. Sobald Du dabei ein kleines Rucken spürst, gilt folgende Verhaltensregel:
- Fischt Du Power-Bait, einen Wurm oder Bienenmaden auf diese Art, warte kurz und gib Schnur nach – die Forelle soll den Köder erst komplett nehmen und damit abziehen. Oftmals ist es so, dass die Fische gegen den Bait schwimmen oder ihn anderweitig anstupsen, um ihn genauer zu betrachten. Wenn Du also dabei direkt den Anschlag setzt, verschreckst Du den Fisch und wirst diesen Biss nicht verwandeln
- Hingegen wenn Du einen reinen Kunstköder schleppst, setze sofort den Anschlag, wenn Du auch nur das kleinste Zucken in der Schnur spürst – auch wenn es in Forellenteichen Zuchtforellen sind – die haben keinen Nagel quer durch den Kopf und werden sofort bemerken, dass es sich nicht um echte Nahrung handelt.
Gerade wenn Du aber noch herausfinden möchtest, in welcher Tiefe die Forellen aktuell fressen, ist es erforderlich den Sbirolino zu wechseln und verschiedene Wassertiefen zu befischen.
In diesem Falle ändere die Montage einfach wie folgt ab:
Wirbel an der Hauptschnur -> Tönnchenwirbel am Vorfach -> Sbirolino -> Gummiperle -> Glas- oder Plastik-Röhrchen -> Gummiperle -> Tönnchenwirbel -> Vorfach mit Haken am Ende
Video dazu:
Mit dieser Montage kannst Du Sbirolinos austauschen, ohne immer wieder neu Knoten zu müssen.
Ich persönlich mache mir lieber die Mühe des Knotens, weil die Scheuchwirkung geringer ist und dieser Umstand manchmal über Erfolg und Misserfolg entscheidet.
Grundmontagen zum Forellenangeln
Egal welche Grundmontage; es gelten die gleichen Regeln. Die Forelle soll nach dem Biss keinen Wiederstand spüren. Diese Regel zieht sich vom Haken über die Beschwerung hin bis zum Bissanzeiger an Land. Diese durchgehende Kette sollte möglichst ohne jeden Wiederstand funktionieren.
Mit Sbirolinos auf Grund angeln
Den Sbirolino kannst Du, wie oben beschrieben, als sinkende Variante ganz leicht zum Grundangeln auf Forellen verwenden. Der Unterschied zur klassischen Schlepp-Montage mit Sbirolinos liegt darin, dass Du entweder mit Auftrieb oder direkt am Grund fischst (denn auch Forellenteig treibt nicht ewig auf). Die Auftriebsmethode ist meist fängiger. Wähle dafür ein deutlich kürzeres Vorfach, montiere am Haken zusammen mit dem Forellenköder ein ganz kleines Stück Styropor und schon hast Du eine auftreibende Grundmontage. Die Verkürzung kannst Du wahlweise mittels einem kleinen Blei am längeren Vorfach umsetzen oder ein kürzeres Vorfach benutzen. Für Einsteiger empfehle ich ein kürzeres Vorfach und mit einem Knoten (neue Schlaufe) auf die Fresshöhe einstellen.
So sieht das dann aus (alles stark verkürzt, um es gut fotografieren zu können):
(Grundmontage mit einem sinkenden Sbirolino)
Forellen auf Grund nachstellen mit dem Tiroler Hölzchen
Aufbau:
Schnurverbindungsknoten zwischen Hauptschnur und Vorfach -> Stopper-Perle auf dem Vorfach -> Tiroler Hölzchen -> Haken
Das Tiroler Hölzchen ist ein beinahe in Vergessenheit geratenes Utensil. Gerade in verkrauteten Seen ist das Tiroler Hölzchen ein Knaller. Es hat einen luftgefüllten Auftriebskörper an dessen Ende das Blei untergebracht ist. Am oberen Ende ist die Schlaufe zum Einführen der Schnur. Dadurch steht es senkrecht Unterwasser und hebt so die gesamte Grundmontage über das Kraut. Wenn nun der erhoffte Biss kommt, ist das Kraut kein Problem.
Trotz dieser überragenden Eigenschaft sollte der Haken selbst trotzdem durch das Styropor geliftet werden. Selbst bei Power-Bait Montagen auf Grund, setze lieber das Styropor ein, denn der Teig saugt sich langsam voll. Irgendwann fällt er dann zu Boden und die Montage erfüllt nicht mehr ihren Zweck.
So schaut die Montage aus:
(Grundmontage mit einem Tiroler Hölzchen)
Mit der Posen-Montage auf Forellen fischen
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Posen, die Du für den Fangerfolg beim Forellenangeln verwenden kannst. Eines haben jedoch alle gemeinsam. Sie sind schmal und schlank. Warum? Die Verdrängung im Wasser ist geringer … somit auch der Widerstand und das ist, genau wie auch bei der Grundmontage, wichtig. Der Fisch soll den Braten erst riechen, wenn es zu spät ist.
Wir zeigen Dir hier mal zwei Klassiker – Du wirst noch zig Seiten finden, die wir dir zum Teil unter diesem Abschnitt als Empfehlung zum Lesen verlinken, die noch detaillierter andere Montagen zeigen.
Die einfach Posen-Montage
Diese Posen-Montage ist echt einfach. Sie ist wie folgt aufgebaut:
Hauptschnur -> Stopper-Perle -> Schlanke Pose -> Gummiperle -> Kleiner Snap -> Vorfach-Schlaufe -> Schrotblei -> Haken
Diese Montage ist ganz leicht und darin liegt auch schon der einzige Nachteil – sie lässt sich nicht besonders weit werfen.
Ansonsten gibt es nur Vorteile – schau mal in die Tipps, denn dort findest Du einen Hinweis, wie Du diese Montage am Platz halten kannst.
Durch die bewegliche Stopper-Perle kannst Du die Tiefe stets anpassen, um unterschiedliche Wassertiefen entlang der Säule abzufischen.
Wähle das Schrotblei exakt so schwer, dass der Korpus der Pose bereits Unterwasser ist. All das, was die Forelle beim Biss nicht mehr unter Wasser ziehen muss, ist geringerer Wiederstand.
Die Wasserkugel-Montage
Die Wasserkugel war der erste Bissanzeiger, den ich beim Forellenangeln kennengelernt habe. Das hatte auch einen ganz einfachen Grund. Nachdem mein Vater mich in Irland beim Hechtangeln angefixt hat, kam ich ohne Angelschein nach Deutschland zurück und durfte nur am benachbarten Forellenteich fischen. Der war so groß, dass man Gewicht brauchte, um die Fische überhaupt zu erreichen. Die Wasserkugel bot sich als an.
Der Nachteil ist, dass sie schwer ist und somit auch im Wasser eine recht große Verdrängung hat. Man kann aber auch hier mit dem Tipp Nr. 3 unten Abhilfe schaffen.
Der Aufbau im Normalfall ist denkbar einfach:
Hauptschnur -> Wasserkugel -> 3-fach Wirbel -> Vorfach -> Haken
(Wasserkugel)
Die Spinn-Montagen für das Forellenfischen
Klar, die Spiro-Montage gilt streng genommen auch als Spinnfischerei. Was wir Dir hier allerdings erklären möchten, ist das Spinnfischen im klassischen Sinne. Also die Montage für Blinker, Spinner und Wobbler.
Wichtig und zugleich richtig gut ist, dass Du bei dieser Montage i. d. R. keine zusätzlichen Utensilien für die Montage brauchst, als die folgenden Bestandteile:
- Dreifach Wirbel
- Knoten-Skills
- Dein Lockmittel (Blinker oder Spinner)
Der Aufbau:
3-fach Wirbel an die Hauptschnur -> Vorfach mit einfachem Schlaufenknoten in den Wirbel einhängen -> entweder Clinch-Knoten zum Anbinden des Blinkers oder des Spinners verwenden oder beim Wobbler den Rapalla-Knoten (beim Wobbler muss unbedingt der Wirbel gegen ein einfachen Snap ausgetauscht werden).
Die Tremarella Montage
Wie bereits bei der Köderführung erwähnt, ist das Tremarella Fischen nur mit einer speziellen Rute möglich. Weiche Spitze, hartes Rückgrat und progressive Aktion. Zudem ist die Montage aber auch etwas ganz Besonderes. Mittlerweile gibt es einige spannende Varianten innerhalb der Tremarella Angelei. Wir zeigen Dir den klassischen Aufbau und geben Dir noch ein paar Tipps, falls Du es noch genauer wissen möchtest.
Der Aufbau:
Hauptschnur -> Forellenpose -> Tremarella Glas -> Gummiperle -> 3-fach Wirbel -> Vorfach -> Haken
Wichtig ist: Alles ist extrem filigran. D. h. kleine Wirbel, leichte Pose, 2gr. schwereres Glas, als die Tragkraft der Pose und kleiner Haken. Es sind auch recht schmale Monofil-Schnüre im Einsatz (0,16 bis 0,22mm).
Schau mal hier rein, um mehr Infos zu den Tremarella-Montagen zu finden:
Tackle und Zubehör für das Forellenfischen
Für die vielen unterschiedlichen Arten den Forellen auf den Pelz zu rücken, gibt es genauso mannigfaltiges Equipment. Nicht alles ist Gold, was glänzt.
Warum die Tackle-Tipps?
Das ist ganz einfach erklärt. In zig Versuchen, das richte Material am Start zu haben und unzähligen Lehrstunden, die richtig Geld gekostet haben, habe ich festgestellt, dass man nicht unbedingt die günstigsten Ausstattungsgegenstände kaufen sollte. Auch das ist leicht erklärt. Blöde Rollen machen Perücken in die Schnur. Billige Ruten sind Mist beim Spinnfischen. Immer dann, wenn ich mir zum „Testen“ günstiges Material gekauft habe, musste ich mir nach 1-3 Versuchen gleich was Feineres besorgen. Man merkt schnell, worin die Unterschiede bei Rute, Rolle, Schnur und den Kleinteilen liegen.
Vernünftige Forellenruten
Zum Spinnfischen passen gut Forellenruten mit den folgenden Merkmalen:
- Länge zwischen 1,9 m und 2,7 m
- Weiche Spitze
- Zähes Rückgrat, also eher nachgiebig und nicht bretthart.
- Semi-parabolische Aktion
Für Einsteiger ist das hier ein klasse Modell, von dem Du lange etwas hast (Preis: ca. € 50,00)
Zum Schleppangeln:
- Länge zwischen 3m und 4,5m (je nach Vorfachlänge, lange Vorfächer erfordern den Einsatz längerer Ruten)
- Extrem sensible (Vollcarbon-)Spitze, um die vorsichtigen Bisse gut anzuzeigen.
- Zähes, aber kräftiges Rückgrat
- Semi-Parabolische Aktion
- Möglichst leicht und ausgewogen
Zum Posen- und Grundangeln:
- Wenn Du gezielt ausschließlich auf Pose oder Grund angeln möchtest, kannst Du die Qualität der Rute außer Acht lassen – hier geht jeder auch noch so alte Stock, der nicht beim ersten Anhieb bricht
- Den Anhieb setzen solltest Du können
Rollen zum Forellenangeln
Hier unterscheidet man ebenfalls zwischen Spinnfischerei und dem Vorhaben eine Pose oder Grundmontage zu nutzen. Solange die Rute – Rolle Kombination liegt, ist es nicht erforderlich, dass die Rolle besonders leicht ist. Anders hingegen ist das beim Spinnfischen.
Zum Spinnfischen:
- Leichtes Gewicht
- Größen 1000 – 2500
- 100m Schnurfassung
- Leichter Lauf
- Gute, ruckfrei arbeitende Bremse
Diese Rolle hier ist unsere Empfehlung für Einsteiger (Preis ca. € 28,00):
Es ist unerheblich, ob Du eine Stationärrolle oder eine Multirolle fischst. Wichtig ist, dass Du die Rolle entsprechend der Rute wählst, die Du nutzt.
Hinweis:
Das hier soll keine Werbeveranstaltung sein. Deshalb gib gern ein Feedback in den Kommentaren unten, falls Du eine direkte Empfehlung haben möchtest.
Forellenschnur – Welche Hauptschnur soll es sein?
Man kann auch zum Forellefischen eine geflochtene Schnur verwenden. Die Wahl der Schnur ist allerdings abhängig von der Montage und der Methode mit der Du den Forellen auf die schuppen rücken möchtest.
Eine unter Wasser nahezu unsichtbare Variante ist die Berkley Crystal (Preis: ca. € 23,00).
Wie oben erwähnt, solltest Du beim Posen-Angeln definitiv mit einer monofilen Schnur fischen. Auch bei nahezu allen anderen Gelegenheit ist ein dehnungsarme Monofilschnur die richtige Wahl. Seit einigen Jahren etablieren sich nach und nach auch Fluorocarbon-Schnüre mit einem deutlich geringerem Dehnungsgrad. Wenn Ihr wegen der Bisserkennung dennoch mit Geflecht fischen möchtet, solltet Ihr lange Mono- oder Fluorocarbon-Vorfächer vorschalten, um Aussteiger im Drill zu verhindern.
Hier findest Du für die geflochtenen Schnüre, die aktuellen PE-Klassen, die von japanischen Herstellern vorgegeben werden.
- Geflochtene Schnur: PE 0.4 bis 0.8
- Monofile Schnur: Tragkraft von 3 bis 7 Kg (Durchmesser ist irrelevant)
Das richtige Vorfach wählen
Grundsätzlich ist es ratsam die Vorfächer selbstständig zu binden. So hast Du die Chance ganz leicht auf unterschiedlichste Umgebungsbedingungen einzugehen. Kaufst Du Dir hingegen fertige Vorfächer, musst Du eine nicht unerhebliche Auswahl kaufen, um stets alle Situationen bedienen zu können.
Tipp: Fluorocarbon in 0,18 bis 0,22 Durchmesser mit einer Tragkraft 3 bis 5 Kg (mein Favorit: Stroft Fluorocarbon FC2 in 0,20mm mit 3,4 Kg Tragkraft – die kannst Du hier bekommen)
Das ist eine „Allround“ Angabe. In wilden Gewässern mit einem Bestand an besonders großen Bachforellen, darfst Du gern an das obere Ende der Empfehlungen gehen, weil die wilden Fettflossenträger schlicht mal das gefühlt 10fache an Kampfkraft in Deine Arme übertragen, als eine Zuchtforelle.
Bei auftreibenden Montage solltest Du darauf achten, eine Monofilschnur als Vorfach zu wählen, da Fluorocarbon durch sein hohes Eigengewicht leicht den Haken samt Lockmittel nach unten zieht.
(Fluorocarbon Schnur)
Vorfachhaken, Snaps, Wirbel und andere Kleinteile
Getreu dem Motto: „Quality matters“ ist es gerade bei den oft hohen Belastungen ausgesetzten Kleinteilen wichtig, nicht am falschen Ende zu sparen. Nichts ist ärgerlicher, als den Fisch des Lebens im Brackwasser des hohen Nordens zu verlieren.
Haken (auch Vorfachhaken):
Größe 10 bis 6 (10, wenn es tendenziell eher große Fische zu fangen gibt und 6, wenn auch filigran gefischt werden sollte – hier lohnt es sich, wenn man an ein neues Gewässer kommt, andere Angler nach ihren Erfahrungen zu fragen)
Empfehlung: Größe 8 von z. B. Gamakatsu („der kleine Schwarze“)
Snaps & Wirbel:
Bei beiden Gattungen der Kleinteile geht es um die Tragkraft, wie auch bei der Schnur. Wichtige Grundregel: „So klein wie möglich und so groß, wie nötig.“
Mit dieser Grundregel kannst Du die richten Materialien auswählen. Auch hier gibt’s großen Müll und solche, die schlicht gut funktionieren, weil Sie
- Nicht aufbiegen
- Nicht reißen
- Nicht rosten
Einkaufs-Tipps:
Snaps von Mustad, Illex, Fox Rage, Profi-Blinker und Spro sind alle qualitativ vollkommen in Ordnung. Schau mal hier rein.
An dieser Stelle kann man noch ein ganzes Buch schreiben. Alle Kleinteile im Einzelnen zu betrachten ist nicht nötig, denn uns kommt es darauf an, Dir die Punkte zu vermitteln, die Qualität bedürfen.
(Gamakatsu Haken Größe 8)
(Verschiedene Wirbel und Snaps zum Forellenangeln)
Tipps & Tricks für mehr Fisch bei Deiner Forellenjagd
Allgemeine Tricks
- Beim Werfen mit der Sbirolinomontage greife kurz bevor die Bombarde das Wasser berührt in die Schnur, um diese abzustoppen. Egal, wie lang das Vorfach gewählt ist, wird es sich nach hinten hinter den Sbiro legen. Dadurch verhinderst Du, dass es im Bereich des Köders zu „Schnurverdrall“ und ungewünschten Verknotungen kommt.
- Bei der Posenmontage ist es wichtig, dass Du mit monofiler Schnur fischst. Du kennst das vielleicht schon, dass manchmal die Pose im Wind schwebend die Position in eine unerwünschte Richtung ändert. So verlässt sie immer wieder den Fangplatz. Das kannst du verhindern, indem du den Hotspot überwirfst (ca. 1 bis 2 Meter), die Schnur bis zur Pose spannst und dann die Rutenspitze kurz unter Wasser hältst. Dann einfach einmal schnell ankurbeln, so dass die komplette Schnur unter Wasser geht. Dadurch kann der Wind nicht mehr in die Schnur wehen und die Pose bleibt am Platz.
Forellenteich-Tipps
- Wenn die Fische an einem „Put-and-Take“ See schwierig beißen, versuch eine Posen-Montage mit einer Pilotkugel davor. Dadurch ist der Wiederstand noch geringer und der Fisch hängt sicher am Band.
- In Deutschland sind Schonbereiche Pflicht – fahre früh an den See! Wenn der Betreiber die Pforten um beispielsweise 7h öffnet, stehe am besten schon um 5:30h vorm Gatter. Wenn Du dann als erstes einen Platz aussuchen darfst, was der Normalfall ist, wähle den Platz der am dichtesten am Schongebiet ist und gleichzeitig die folgenden Vorteile aufweist:
- Etwas sonnengeschützt (im Sommer ein goldwerter Tipp)
- Etwas windgeschützt (Im Herbst der Knaller)
- Möglichst alleine an dem Platz stehen zu können
- Wenn der Wind noch auf den Platz steht, auch wenn er nur wenig pustet, ist das auch hilfreich, da die natürliche Nahrung der Forellen in diese Richtung getrieben wird
- Eventuell ein Zu- oder Ablauf in der Nähe ist
- Power-Bait richtig formen!
- Vergiss die Formen, die man kaufen kann … die bringen nichts, weil der Forellenteig schnell vom Haken fällt. Man kann i. d. R. zwei Würfe machen und muss ihn dann austauschen bzw. ersetzen
Fresstiefe finden heißt Fangen
Na klar, auch nicht immer und in allen Bedingungen, denn manchmal fressen sie halt nicht. In den allermeisten Fällen ist aber genau das der Weg zum Fisch.
Im Fließgewässer ist das nur dann wichtig, wenn es sich um einen großen Fluss handelt. Hier sind aber auch noch ganz andere Faktoren relevant. Wenn Du z. B. in die Türkei fährst, um dort Forellenfischen zu gehen, solltest Du die einheimischen Fischereibedingungen kennen. So z. B. fängt man in den meisten türkischen Flüssen nur im April wildlebende Forellen in angemessener Größe. Die andere Zeit des Jahres sind die Salmoniden abgefischt und die Bestände sehr gering. In 2017 war ich erneut in der Türkei unterwegs und habe Stellen gefunden, die auch im Hochsommer funktioniert haben.
Wie DU die Fresstiefe findest? Lies das bitte im nächsten Tipp.
In Forellenteichen gibt es einen klasse Trick, um die Fresstiefe zu finden
- Nimm Dir einen sinkenden Spirolino
- Wirf ihn immer in einer vergleichsweise engen Fächerung vor Dir aus, um ein größeres Gebiet abzufischen
- Beim ersten Fächern, lässt Du ihn bis auf den Boden sinken und kurbelst dann mit mäßiger Geschwindigkeit ein – wichtig ist, dass Du die Sekunden zählst, bis die Schnur schlaff hängt und dir die Zahl merkst
- Beim nächsten Fächern lass den identischen Spirolino eine Sekunde weniger absinken und hole ihn mit der gleichen Geschwindigkeit ein, wie beim ersten Mal
- Das wiederholst Du so lange bis Du nur noch eine Sekunde wartest
- Beißt dabei kein Fisch an, wiederholst Du alles von vorne und verringerst oder erhöhst die Geschwindigkeit mit der Du einholst (kleiner Hinweis: Schau deinem Nachbarn auf die Finger, der bereits gefangen hat …)
Wann beißen Forellen und ist das Wetter ein relevanter Faktor?
Forellen sind Raubfische. Daher gibt es sogenannte Fressfenster. Wenn eine Forelle satt ist, frisst sie nicht mehr aktiv. Sie legt allerdings zu bestimmten Zeiten Vorräte an, wie auch andere Raubfische das tun (z. B. Hecht, Zander, Barsch oder Aale + weitere Gesellen).
Daher ist es nicht uninteressant zu betrachten, wann unsere „Forellies“ regelmäßig fressen. Wildlebende Salmoniden achten sehr auf einen ausgeglichenen Haushalt. Sie fressen zumeist Insekten und andere Kleintiere, daher sind sie nahezu kontinuierlich im „Fressmodus“.
Zuchtforellen fressen zu bestimmten Zeiten und unterlassen es bei Sättigung wieder.
Forellenangeln im Winter
Im Winter hat die Forelle grundsätzlich einen niedrigeren Stoffwechsel und wildlebend fressen sie deshalb eher weniger. Zuchtforellen empfinden durch die kältere Wassertemperatur ebenfalls eine Senkung des Stoffwechsels, fressen jedoch in den „Fenstern“, wenn auch vermindert. Du wirst also in jedem Falle die Chance haben Salmoniden auf die Schuppen zu legen, wenn du auf die speziellen Bedürfnisse deines Zielfischs eingehst.
- Kleine Happen anbieten
- Langsam geführt
- Kontinuierliche Geduld für das Befischen
- Mit grundsätzlich etwas weniger Fisch rechnen, als z. B. im Frühjahr oder Herbst
Forellenangeln im Hochsommer
Das ist genau der umgekehrte Fall. Der Forelle ist tatsächlich warm. Sie müssen fressen, haben aber auch einen leicht gesenkten Stoffwechsel und nehmen deshalb weniger Nahrung zu sich. An so richtig finster heißen tagen, fängt man an Wildbächen weniger Bachforellen oder Bachsaiblinge, aber eben nicht gar keine.
An Forellenteichen ist das ein bisschen anders. Hier ist es kaum möglich an so richtig heißen Tagen einen Schuppenträger zum Biss zu animieren.
Gute Zeiten um Salmoniden zu fangen – wenn alles andere stimmt
Nachtangeln
Besonders dann, wenn tagsüber die Bedingungen miserabel sind (heiße Tage) ist die Nacht oft sehr ergiebig.
Nachts ist die Montage natürlich etwas anders. Im Regelfall solltest Du eine ruhende Montage nutzen. Nicht, weil Du wenig siehst, obwohl auch das natürlich richtig ist. Es geht vielmehr darum, dass in der Nacht auch die natürliche Nahrung der Salmoniden eher ruhig ist und sich nur wenig bewegt.
Mein Tipp:
Verwende eine Grund-Montage mit einem Bissanzeiger an Land oder eine stehende Posen-Montage mit einem Knicklicht als Hilfe für die Bisserkennung.
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Mein Mann ist ein echter Fan vom Angeln. Schon seit seiner Kindheit ist er mit seinem Vater rauf auf den See gefahren und sie haben stundenlang gewartet um endlich einen Fisch zu angeln. Ich wollte mich jetzt auch mal informieren um ihn mit einer gemeinsamen Angeltour zu überraschen. Vielen Dank für die zahlreichen Informationen.
Danke für die Tipps zum Forellenangeln. Ich liebe Angeln und lerne mehr und mehr darüber. Ich will sogar ein Aluminium Boot kaufen, damit ich auf dem See oder Meer angeln kann.