Spoon Angeln | Fischen mit Spoons
Spinn Dir Deine Forellen – So geht‘s mit Spoons und Miniwobblern
Das Angeln am Forellensee kann sehr Geräteintensiv sein, was beim Spoon-Angeln die nächste Tiefe erfährt. Grundruten, Winklepicker, Bombarderuten, Tremarellaruten in diversen Gewichtsklassen, Posenruten, Matchruten und vieles mehr, gehören bei vielen Forellenanglern zur Standartausrüstung. Dazu kommen Unmengen an unterschiedlichen Pasten und Teigen, Lebendköder, Rutenhalter, Stühle, Bissanzeiger und anderes Gerät.
Somit wird das Anfahren des Angelplatzes mit dem Auto schon fast unumgänglich. Und hat man diesen denn einmal belegt, fällt ein Wechsel häufig schwer. Doch wie oft sitzt Ihr am falschen Platz und die Fische tummeln sich in einem anderen Seeteil? Wie oft wandern Fische im Laufe des Tages umher und sind so zeitweise nicht in Reichweite? Darüber hinaus ist Schleppen, Sitzen und Pastenkneten auch nicht jedermanns Sache.
Hier geht’s direkt zum Spoon-Video – schon abonniert?
Zum Glück gibt es eine sehr erfolgreiche Alternative für Aktive und Leichtfüßige. Das Spinnfischen mit Spoons und Miniwobblern. Das Wort „Spoon“ stammt aus dem Englischen und heißt nichts anderes als Löffel. Und in gewisser Weise ist dies auch sehr treffend formuliert, auch wenn wir uns hier nicht direkt mit dem Thema Essen befassen wollen und die vorgestellten Köder keine Hilfsmittel zur Nahrungsaufnahme sind. Dennoch haben die Miniblinker, um die es gehen soll, häufig eine Löffelähnliche Form. Im übrigen ist im englischsprachigen Raum das Wort Spoon für Blinker ohnehin sehr gebräuchlich. In letzter Zeit verbindet man mit dieser Köderbezeichnung aber meist sehr kleine und sehr leichte Blinker speziell zum Angeln auf Forellen in kommerziellen Forellenteichen.
Diese Blinker gibt es in den unterschiedlichsten Gewichten und Farbkombinationen und somit können nahezu alle Bereiche eines Forellensees gefischt werden.
Daneben gibt es auch eine riesige Auswahl an Miniwobblern, welche sich ebenfalls bestens für den Einsatz am Forellensee eignen. Zum Teil sind sie sogar direkt für diesen Einsatzzweck entwickelt worden.
Zu guter letzt kommen natürlich auch Gummi- und Weichplastikköder an den Forellenanlagen zum Einsatz.
(Diese Spoons liefen hervorragend, wie Du im Video unschwer erkennst)
Insgesamt bietet diese spannenden Fischerei mit Ultraleicht-Gerät Euch die Möglichkeit, mit einer kleinen Tasche mit Kunstködern, einer leichten, kurzen Spinnrute, einem Kescher und Minimalzubehör, sehr erfolgreich am Forellensee zu sein. Vorbei die Zeiten der farbig verschmierten oder wurmerdigen Finger. Kein Geschleppe und volle Mobilität sind bei dieser Form des Forellenangelns garantiert. Obwohl, zum Teil sind dann doch einige Forellen auf dem Rückweg zu schleppen, denn über mangelnde Fänge kann man sich meist nicht beschweren.
Zielfisch dieser spannenden Methode ist meist die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss). Diese Fische werden von Portionsgröße bis hin zu Gewichten von knapp zehn Kilogramm in die Forellenteiche eingesetzt und stammen ursprünglich aus Nordamerika. Größere Exemplare, die durch Fütterung mit speziellen Futtermitteln meist rötlich gefärbtes Fleisch haben, laufen in Deutschland unter der Handelsbezeichnung „Lachsforelle“. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es keine Lachsforellen im biologischen Sinn gibt sondern es sich in allen Fällen um Regenbogenforellen handelt.
Eine weitere Zuchtform der Regenbogenforelle ist die Goldforelle. Man könnte auf den ersten Blick meinen, dass es sich um eine Albinoform der Regenbogenforelle handelt, jedoch wären in diesem Fall die Pupillen rosa. Die „Goldforelle“ entsteht aus einer Kreuzung verschiedener Regenbogenforellen-Varianten und erhält so ihre goldgelbe Färbung. Neben den Regenbogenforelle-Varianten finden sich in den Forellenanlagen aber häufig auch noch andere Salmoniden. Darunter die Bachforelle (Salmo trutta fario), die Seeforelle (Salmo trutta lacustris), der Seesaibling (Salvelinus alpinus), und die Tigerforelle, die einer Kreuzung aus Bachforelle und Bachsaibling (Salvelinus fontinalis) ist.
Unsere heimische Bachforelle ist nur in wenigen der Forellenseen vorhanden, da sie weitestgehend auf kalte, sauerstoffreiche Fließgewässer angewiesen ist und sich gerade über die Sommermonate eher schlecht in den meisten Forellenseen hält. Eine Ausnahme bilden hier sehr tiefe Seen, oder solche, die durch Quellen oder Bäche gespeisten somit durchgehend mit frischem, kälterem Wasser versorgt werden. Auch die Seeforelle findet sich meist eher in gut durchlüfteten, eher kühleren Anlagen, wird aber zum Teil auch als „besonderer Fisch“ in einigen Seen eingesetzt. Am besten kommen die Regenbogenforellen über das gesamte Angeljahr zurecht. Sie sind am wenigsten sauerstoffbedürftig und vertragen auch höhere Temperaturen besser, als ihre heimischen Verwandten. Sie lassen sich das ganze Jahr über fangen, auch wenn ihre Aktivität in der heißen Jahreszeit manchmal nicht mehr übermäßig stark ist, da auch diese Salmoniden dann mit den hohem Wassertemperaturen zu kämpfen haben. In tiefen Seen ziehen sich die Tiere dann in die Nähe der Sprungschicht zurück, wo das Wasser deutlich kühler bleibt.
Salmoniden sind in der Küche ein echter Genuss. Die einzige Voraussetzung ist ein Forellensee mit guter Wasserqualität, da das Fleisch ansonsten nach und nach einer muffigen, morastigen Geschmack annehmen kann. Doch auch die Qualität der Besatzfische spielt eine Rolle. Bereits rein optisch lassen sich gute Besatzfische von weniger guten unterscheiden.
Kaputte Flossen, Wirbelsäulenverkrümmungen und Maulverformungen lassen auf zu hohe Besatzdichten und eventuell ungünstige Haltungsbedingungen bei der Aufzucht schließen. Im gewissen Maße ist dies bei Besatzfischen normal und vertretbar, jedoch gibt es auch immer wieder positive Beispiele, in denen extrem agile Fische mit tadellosen Flossen und bester Kondition in die Teiche eingesetzt werden. Dies ist dann natürlich der Optimalfall, den man sich an jedem See wünscht.
Letztlich stellt Ihr aber natürlich spätestens nach Eurem ersten erfolgreichen Besuch fest, ob die Fische Euren Geschmack finden oder nicht.
Damit hat niemand gerechnet … als wir die Aufnahmen zum Spoonfischen gestartet haben
An den meisten Forellenseen ist ausschließlich das Angeln mit Einzelhaken gestattet. Somit müssen Köder, sofern nicht ab Werk so ausgerüstet, auf Einzelhaken umgerüstet werden, damit Ihr sie legal an den Senn einsetzen dürft, ohne Euch Ärger mit dem Betreiber einzufangen.
Da nahezu alle erhältlichen Spoons ohnehin nur über einen Einzelhaken verfügen, entfällt diese Umrüstungsmaßnahme.
Spoons sind, wie bereits erwähnt, kleine leichte Blinker, die es in den unterschiedlichsten Farbkombinationen und Formen gibt. Ihr Gewicht liegt so zwischen 0,8 und 5 Gramm. Mit dieser Gewichtspalette in Verbindung mit den unterschiedlichen Formen, lassen sich nahezu alle Wasserschichten eines Forellensees befischen. Je nach Einholtempo kann so nach Bedarf direkt unter der Wasseroberfläche oder auch in acht bis zehn Metern Tiefe geangelt werden.
Leichte, dünnblechige Modelle reagieren bereits auf leichtesten Zug und steigen beim Einholen schnell in Richtung Wasseroberfläche auf. Sie sind die richtige Wahl, wenn die Fische mal wieder richtig flach stehen. Dagegen laufen schlankere Modelle mit höherem Gewicht und dickerem Blech deutlich tiefer und lassen sich bei entsprechend langsamer Führung sogar dicht über Grund anbieten. Generell gilt, dass breitere Spoons weniger Geschwindigkeit für einen lebhaften Lauf benötigen als schlankere Versionen. Allerdings sind lange nicht alle Spots wirklich gut konstruiert und so gibt es auch Modelle, die irgendwie bei keiner Geschwindigkeit so richtig laufen wollen. Hier lohnt es sich, beim Kauf auf bekannte Hersteller zurückzugreifen und lieber nen Euro mehr auszugeben. Dies garantiert dann meist auch, dass die Spoons mit nadelscharfen Haken guter Qualität ausgestattet sind. Diese sollten einerseits möglichst dünndrahtig ausfallen, um den Lauf des Miniblinkers nicht durch unnötiges Gewicht zu behindern. Andererseits schwimmen in einigen Anlagen ja doch beachtlich große Fische. Dies sollte bei der Wahl des Hakens unbedingt mit berücksichtig werden, da man ansonsten leicht große Fische durch aufgebogene Haken verliert. Natürlich können die Spoons aber auch nachträglich mit stabileren Haken ausgestattet werden, wenn große Fische zu erwarten sind.
Bei der Farbwahl haben sich einerseits Kontrastfarben bewährt, wie sie häufig auch bei Pastenkominationen verwendet werden. So kann grün/schwarz oder schwarz/pink an einige Tagen unschlagbar sein. Sind viele Bachforellen im See, oder schwimmen die Besatzfische schon länger in der Anlage, dann können natürliche Farben die Nase vorn haben. Oft beißen auf die Naturfarben die ganz großen Fische im Teich. Hier gilt es also, eine möglichst große Auswahl an Farben und Modellen bereit zu halten. Dies ist ja bei den Forellenteigen nicht anders. Allerdings haben Spoons der Paste gegenüber einen entscheidenden Vorteil. Sie werden im Normalfall nicht verbraucht und verderben auch nicht und können so viele Jahre weiter verwendet werden. Somit kann das Spoonangeln zu einer regelrechten Sammelleidenschaft mutieren, was aber ja auch ganz nett ist.
Viele Spoons werden mit Sprengringen an beiden Enden ausgeliefert. Der für den Haken ist natürlich unerlässlich. Der obere Sprengring hingegen ist nicht unbedingt notwendig und kann je nach Modell den Lauf des Köders verändern. Ob der Spoon mit oder ohne Sprengring besser läuft, könnt Ihr nur von Fall zu Fall selbst ausprobieren und Euch dann für die jeweils bessere Variante entscheiden.
(Spoonfarben, die fast immer gehen)
(Pink hat im Video ganz hervorragend gefangen)
Miniwobbler unterscheiden sich von ihren größeren Verwandten eigentlich nur durch die Forellentaugliche Größe. Dies bringt allerdings auch ein erheblich geringeres Gewicht mit sich, so dass die kleinen Rabauken nur etwas zwischen 2 und 5g auf die Waage bringen.
Geblieben sind trotz der geringen Größe die grundlegenden Eigenschaften, die die Forellenwobbler so erfolgreich machen. Über eine mehr oder weniger große Tauchschaufel wird dem Wobble einerseits ein verführerisches Spiel eingehaucht, andererseits aber auch seine Lauftiefe genau bestimmt. So können wir mit ausgesuchten Modellen, die meisten Wassertiefen im Forellensee relativ exakt befischen. Auch bei den kleinsten Wobbeln finden sich schwimmende, sinkende und schwebende Modelle, die die Einsatzmöglichkeiten noch vielfältiger gestalten. So bietet ein schwebender Wobbler zum Beispiel die Möglichkeit, den Köder plötzlich und bewegungslos stehen zu lassen, während ein Spoon in dieser Situation zum Grundtaumeln würde. Manchmal ist genau dies der Schlüssel zum Erfolg. Ein Schwimmwobbler dagegen, steigt währen einer Einholpause in Zeitlupe zur Oberfläche. Auch dies kann an schwierigen Tagen zum Teil die rettende Eigenschaft sein.
(Forellenwobbler im Käfer-Dekor)
… zum Forellenfischen imitieren meistens kleine Fische. Daneben sind aber auch Nachbildungen von Käfern, Heuschrecken, Garnelen und anderen Insekten oder Krebstieren im Handel erhältlich. Ob die Forelle diese auch als das natürliche Vorbild erkennt, oder ein anderer Reiz den Auslöser zum Biss bietet wissen wir natürlich nicht. Dennoch sind viel Miniwobbler erstaunlich fängig und daher solltet Ihr immer eine Exemplare in Eurer Forellenbox haben. Einge passende Modelle sind schon vom Hersteller mit Einzelhaken ausgestattet.
Bei den anderen wird je nach Forellensee eventuell ein Wechsel nötig. Wo Drillinge verboten sind, müsst Ihr diese vor dem Einsatz gegen Einzelhaken austauschen. Dabei solltet Ihr darauf achten, dass die Einzelhaken von der Größe zum Wobble passen und sich das Gewicht nicht zu sehr von dem der Drillinge unterscheidet, da sich sonst das Laufverhalten der Wobbler ändern kann. Beim Kauf solltet Ihr auch Modelle von guter Qualität achten, da sich gerade in diesen kleinen Größen die Spreu vom Weizen trennt. Billige Wobbler laufen oft nicht gut oder sogar gar nicht. Wer hier am falschen Ende spart, wird mit einem Haufen nutzloser Köder belohnt. Also Augen auf beim Wobblerkauf. Viele Läden haben inzwischen kleine Testbecken, indem man sich den Lauf von Köder vor dem Kauf ansehen kann. Ausprobieren lohnt sich.
(Damit auch die Kanibalen satt werden – Forellenwobbler „Trout“)
Wen wundert es, dass auch beim Forellenangeln die Gummi- oder Weichplastikköder nicht mehr wegzudenken sind. Zwar kommen sie eher in fließenden Forellengewässern zum Einsatz, jedoch sind sie auch beim Angeln an Forellenseen an einigen Tagen einfach unschlagbar. Natürlich kommt auch hier der typische Gummifisch (natürlich in angepasster Größe) zum Einsatz.
Viel häufiger baumeln aber die beim Zanderangeln schon längst vergessenen Twister, Würmer oder sogenannte Creaturebaits am Schnurende. Twister arbeiten schon beim leichtesten Zug und locken durch subtile Vibrationen die Forellen an den Haken. Die Creaturebaits können Nachbildungen von Insekten, deren Larven oder anderen schmackhaften Happen darstellen, die den Forellen immer wieder vors Maul geraten. Auch hier bietet der Markt ein Fülle von Möglichkeiten und erlaubt ist, was fängt. Es lohnt sich also, auch ein wenig zu experimentieren.
(Forellengummis … „pfui“ … an was Du wieder denkst! ;) )
Wie so oft, geht’s auch als „Hybrid“! – Dieser Tipp stammt von Angelo Böhmer (auf FB – vielen Dank für die Ergänzung, Buddie)
Wie Du hier siehst, kannst Du Deinen Spoon mit einem Trailer, einem kleinen Gummiwurm, zu einem Hybrid-Köder umbauen.
Das geht natürlich auch andersrum, so dass Du den Spoon mit Forellenteig (Paste) ergänzt.
Die Köderführung am Forellensee lässt viele Freiheiten. Forellenspoons können einfach monoton eingekurbelt werden. Ob in Zeitlupe oder im Eiltempo, für jede Laufgeschwindigkeit findet sich das passende Modell. Wer schon mal mit Teig oder Bienenmade auf Forellen geschleppt hat, kennt schon mal die grundsätzliche Einholgeschwindigkeit. Meist reagieren die Teichforellen eher auf langsamere Bewegungen als ihre wilden Verwandten. Dennoch kann man hier viel variieren und damit im Zusammenspiel mit dem Ködergewicht alle Tiefen des Gewässers abfischen, bis man die Fische gefunden hat.
Neben dieser einfachsten Führungsweise können die Spoons aber auch getwitcht oder gefaulenzt werden. Das bedeutet, dass ich die Köder entweder durch ganz leichte Schläge mit der Rutenspitze zusätzlich animiere oder auch durch längere Spinnstopps immer mal wieder abtrudeln lassen. Teilweise kommen harte Bisse vor allem in den Absinkphasen, zum Teil reagieren die Forellen aber auch gar nicht auf plötzlich stoppende Köder und die monotone Führung funktioniert deutlich besser. Im Winter bei niedrigen Temperaturen sollte im Allgemeinen langsamer geführt werden, als im Frühjahr oder Herbst.
Eine Besonderheit beim Spoonangeln ist der Anschlag. Im Gegensatz zu den meisten anderen aktiven Methoden mit Kunstköder sollte nämlich beim Sportfischen kein richtiger Anschlag gesetzt werden.
Die Forellen verfolgen den Spoon oft mehrere Meter weit und schnappen dabei immer wieder vorsichtig nach dem Köder ohne hängen zu bleiben. Setzt Ihr in diesem Moment einen Anschlag, dreht die Forelle meist erschreckt ab. Stur Weiterkurbeln heißt dann die Devise. Erst wenn Ihr den Fisch deutlich in der Rutenspitze spürt, kann ein leichter Anschlag gesetzt werden, um den Haken etwas weiter im Maul zu verankern. Bei den dünndrahtigen Spoonhaken hängen sich die Forellen aber ohnehin meist selbst ein, so dass ein Anschlag in den meisten Fällen überflüssig ist und zum Teil eher für Fischverlust sorgen kann. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier wie immer die Regel und so muss man manchmal auch richtige Anschläge setzen, um die Fische sauber zu haken. Generell ist hier aber weniger mehr.
Die Forellenwobbler können im Grunde auf die gleiche Weise geführt werden. Einzig und allein der Suspender kann durch seine Schwebeigenschaft auch längere Zeit bewegungslos gehalten werden. Die Bisse machen sich dann durch einen kurzen Ruck in der Rutenspitze bemerkbar. In diesem Fall muss dann doch ein Anhieb gesetzt werden. In fast allen anderen Fällen, werden auch beim Wobbeln die Fische durch die Einholbewegung automatisch gehakt.
Beim Fischen mit Gummiköder gelten allgemein die gleichen Regeln. Einfaches Durchkurbeln fängt sehr oft. Leichte „Twitches“ mit der Rutenspitze, Faulenzen oder sogar Jiggen über Grund können aber teilweise noch erfolgreicher sein.
Die Montage zum Spoonfischen und zum Fischen mit Miniwobblern ist denkbar einfach. Außer einem kleinen, möglichst leichten Karabiner mit ausreichender Tragkraft (5 Kilogramm reichen hier völlig) am Schnurende braucht Ihr eigentlich nichts. Da Ihr ohnehin meist mit monofiten Schnüren fischen werdet, kann der Karabiner entweder direkt an der Hauptschnur angeknotet oder mit dieser durch ein Stück Fluorocarbon verbunden werden. Fluorocarbon kann man wegen der nochmals geringeren Sichtigkeit unter Wasser und der verbesserten Abriebsfestigkeit der Monofilschnur vorschalten. Vor allem wenn Ihr sehr dünnen Mono fischt, kann dies sinnvoll sein, um den feinen Forellenzähnchen etwas mehr entgegenzusetzen. Solltet Ihr lieber geflochtene Schnüre fischen, dann ist ein Stück Fluorocarbon von ca. 1,5 bis 2 Metern länge unumgänglich, da die Geflechte einfach zu gut sichtbar und zu wenig abriebfest sind. Ich empfehle am zum Spoonen ausdrücklich den Einsatz von Monofilschnur, da Ihr damit einfach weniger Fische verliert.
Gummitiere können ebenfalls auf diese Weise gefischt werden, allerdings sind hier auch noch weitere Möglichkeiten vorhanden. Der Einsatz von Dropshot-Montage, Carolina-Rig, Split-Shot-Rig oder Wacky-Rig bietet sich auch am Forellensee an und kann durchaus erfolgreich sein.
Montagebeispiele zu diesen Techniken findet Ihr im Artikel zum Barschangeln.
(Super fängig: das Carolina-Rig am Forellensee)
Was braucht Ihr nun für eine Rute, um mit dieser Technik erfolgreich zu sein? Im Grunde geht das ganze auch mit einer normalen leichten Spinnrute von ca. zwei Metern Länge und einem Wurfgewicht von ungefähr zehn bis 15 Gramm. Dabei ist es aber wichtig, dass die Rute eine sehr durchgehende, parabolische Aktion hat, da Ihr sonst viele Fische verlieren werdet. Zudem werdet Ihr die leichteren Spoons nicht wirklich weit werfen können, da sich die Rute nicht richtig auflädt.
Besser geht das alles mit einer speziellen Spoonrute oder einer UL/L-Forellenspinnrute. Diese Ruten zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders weich und im Drill vollparabolisch sind. Die optimale Länge liegt so um zwei Meter und die Wurfgewichte reichen von 0,5 Gramm bis etwa 12 Gramm. Natürlich wäre es am besten, für jeden See und jedes Blinkergewicht die passende Rute zum haben. Denn Forellenteiche können ja zum Teil sehr klein und eher flach und andererseits auch riesig und tief sein. Im einen Fall braucht Ihr dann ganz leichte Spoons, an den großen Seen dagegen zum Teil auch deutlich schwerere. Wer nur eine Rute anschaffen möchte, der liegt mit einem Modell von 1,5 – 10 Gramm richtig. Mit einer solchen Rute könnt Ihr auch die leichtesten Spoons noch sehr gut werfen, habt aber auch noch Luft, wenn mal ein 5g-Modell auf Weite gebracht werden muss.
Je leichter die Rute ist, desto mehr Spaß macht die ganze Angelegenheit. Dennoch kosten geeignete Ruten kein Vermögen. Spoonruten bekommt Ihr im Handel bereits ab ca. 40€. Wer häufiger am Forellensee unterwegs ist oder auch mal mit Miniwobblern und Blinker auf Barsche und Döbel fischt, der sollte sich überlegen, etwas mehr Geld zu investieren. Je besser die Kohlefaser und Verarbeitung der Rute, desto schneller ist das Rückstellvermögen. Die Rückmeldung solcher Ruten ist deutlicher und gerade Wobbler, lassen sich schöner animieren, als mit den ganz weichen Rütchen. Sie fühlen sich beim „Schwippen“ straffer an. Dennoch sind diese Ruten im Drill sehr nachgiebig und verhindern Aussteiger zuverlässig. Diese Gratwanderung kostet aber etwas mehr und Ihr solltet Euch also vor dem Kauf überlegen, was Ihr so alles mit der Rute anstellen wollt.
Rutentipp: Illex Stream Master S 2002 ML Mountain Stream
Chris‘ Rute im Video: Illex Stream Master S 1712 L Twitching (hier ein ähnliche & gutes Modell)
Natürlich sollte die Rolle von der Größe und vor allem vom Gewicht zu den kurzen, leichten Spoonruten passen. Viele Rollen sind leider selbst bei geringer Größe eher schwer in wirken an den Ruten dann unausgewogen. Zum Glück haben viele Hersteller inzwischen Rollen in Gewichten unter 200 Gramm im Sortiment und genau nach diesen Modellen solltet Ihr schauen. Nicht immer ist es allerdings die beste Wahl, eine ganz kleine 1000er Rolle zu kaufen. Die Spulen dieser Minirollen sind sehr klein und dies kann sich negativ auf die Wurfweite auswirken. Zudem neigen störrische Monofil- oder Fluorocarbonschnüre durch den kleinen Spulendurchmesser zum Kringeln und springen häufiger von der Rolle als bei größeren Spulen. Eine 2000er oder sogar eine leichte 2500er Rolle kann dann die bessere Wahl sein. Auch diese etwas größeren Rollen gibt es inzwischen in passenden Gewichten und zum Teil mit flachen Spulen. Wer will denn schließlich 380m eine 0,16er Schnur auf seine Rolle spulen. Einen Hinweis, ob zu Eurer Rute eher eine kleinere oder eine größere Spulengröße passt, gibt Euch der Startring Euere Rute. Ist dieser recht nah an der Rolle, eher klein und nur mit einem kurzen Ringsteg ausgestattet, ist vermutlich die 1000er Rolle die richtige Größe. Ist der Startring aber etwas weiter von der Rolle entfernt und verfügt über einen eher langen Ringsteg, dann läuft es meist mit einer 2000er oder 2500er Spulengröße am besten. Aber keine Angst, stimmt das Gewicht der Rolle, macht Ihr mit keiner der beiden Optionen wirklich etwas falsch.
Neben der Größe und dem Gewicht, sollte die Rolle eine gute Schnurverlegung haben, damit mit den leichten Ködern überhaupt noch vernünftige Weiten drin sind. Die Rolle sollte sehr leicht laufen, da ein hakeliges Getriebe gerade beim Kurbeln in Zeitlupe und extrem langsamer Köderführung zu einer echten Qual werden kann. Nicht zuletzt sind Forellen starke Gegner und dazu in Eingen Anlagen in beachtlicher Größe vorhanden. Somit sollte auch eine fein einstellbare und gut anlaufende Bremse ein absolutes Muss sein.
Rollentipp: Shimano Cardiff Ci4+ C 2000 SS
… und hier die Rolle, die Chris gern fischt:
(Chris‘ neue UL Rolle)
Beim Angeln am Forellensee solltet Ihr als Schnur eine monofile Schnur der Stärke 0,16 – 0,18 mm aufspulen. Monofile Schnüre Puffern durch ihre Dehnung die Fluchten der Fische deutlich besser ab und verhindern so das Ausschlitzen oder Aufbiegen der feinen Einzelhaken. Da die Fische im Normalfall „auf Zug“ gehakt werden, brauchen wir den direkten Kontakt, wie ihn eine geflochtene Schnur vermittelt nicht zur Bisserkennung. Diese fördert durch ihre mangelnde Dehnung eher Aussteiger und ist vor allem bei Frost im Winter völlig ungeeignet, da sie auf der Spule zu einem Klumpen gefriert. Dennoch sollte beim Kauf der Forellenschnur darauf geachtet werden, dass die Dehnung für eine Monofilschnur eher gering ausfallen sollte. Solche Schnüre bieten den besten Kompromiss aus Bisserkennung, Köderkontakt und Drillsicherheit. Spezielle Zielfischschnüre zum Forellenangeln sind übrigens meist eher günstige Varianten und meist ungeeignet. Hier lohnt es sich, ein kleines bisschen mehr zu investieren und eine gute Spinnschnur, mit geringem Memory-Eeffekt (also Schnurgedächtnis) zu kaufen. Dies erspart Euch lästige Perücken weitgehend und im Vergleich mit Geflechten sind selbst die Hochleistungsmonofilschnüre aus Japan noch preisgünstig.
Eine Interessante Alternative stellen Fluorocarbonschnüre dar. Diese liegen im Dehnungsverhalten zwischen geflochtenen Schnüren und monofilen Nylonschnüren. Durch einen Lichtbrechungsindex, der dem von Wasser sehr nahe kommt, sind sie zumindest in der Theorie für die Fische schlechter sichtbar und weisen eine hohe Abriebfestigkeit auf. Sie sinken durch eine höhere Dichte schneller als Nylonschnüre und ermöglichen so tieferes Fischen bei gleichen Ködergewichten. Allerdings haben sie bei allen Vorteilen auch einen Nachteil. Sie sind oft sehr störrisch und springen leicht ungewollt von der Spule. Somit sind sie für den Einsatz auf 1000er Rollen quasi unbrauchbar. Wer allerdings eine 2500er Rollengröße fischt, der kann sein Glück mit Fluorocarbon versuchen und findet damit die vielleicht beste Schnur für seinen Einsatzzweck.
Schnurtipp:
Hier wird es ganz spartanisch. Außer wirklich kleinen, leichten, aber dennoch stabilen Karabiner (Snaps) braucht Ihr eigentlich nichts weiter an Kleinteilen. Eventuell solltet Ihr noch ein paar Einzelhaken speziell für Kunstköder und Spoons bereit halten, falls mal ein Haken stumpf wird oder unwiederbringlich verbiegt.
(Snaps und Spoonhaken)
Zunächst einmal sollte darauf hingewiesen sein, dass an Forellenseen eine Entnahmepflicht herrscht. Somit MÜSSEN Kescher, Priest (Fischtöter) und Messer sowie eine Lösezange oder ein Hakenlöser IMMER am Mann sein. Ist diese Minimalvoraussetzung erfüllt, heißt es weiterhin seinen Kopf einschalten. Ihr solltet Euch gerade an guten Tagen stets die Frage stellen, wie viele Fische Ihr überhaupt sinnvoll verwerten könnt. Nicht selten wären Massenfänge drin. Wer dann eine riesige Gefriertruhe und einen Megaräucherofen sein eigene nennt, der kann natürlich fröhlich weiter fischen. Alle anderen sollten im Geiste mitzählen und irgendwann das Fischen einstellen. Man soll schließlich aufhören, wenn es am schönsten ist.
Damit es aber erstmal soweit kommt, heißt es zunächst, die Fische zu finden. Hierbei hilft es oft schon, wenn Ihr das Gewässer und Eure Mitangler aufmerksam beobachtet. Springen Fische oder zeigen sie sich an der Oberfläche, wo und in welcher Tiefe wird gefangen? Dies alles gibt Euch wichtige Informationen darüber, in welchem Bereich und in welcher Tiefe des Sees Ihr Eurer Köder präsentieren solltet. Da Ihr mit leichtem Gepäck reist, seid Ihr mobil und könnt die Fische suchen. Dies kann oft ein enormer Vorteil gegenüber den ansitzenden Kollegen sein.
Doch ACHTUNG: Nicht überall ist das mobile Fischen erwünscht oder gestattet. Dies sollte vorher mit dem Anlagenbetreiber geklärt werden.Habt Ihr eine sichere Idee, wo sich die Fische aufhalten, müsst Ihr nun verschieden Köder durchprobieren, bis Ihr das passende gefunden habt und die ersten Bisse kommen. Ist der Knoten dann erstmal geplatzt und stimmen Köderfarbe, -form und Einholtiefe und -geschwindigkeit, dann bleibt es meist nicht bei einem Fisch.
Wir stellen Dir in der nächsten Zeit dafür einen gesonderten Bereich vor. Der wird so fett, man glaubt es kaum. Sei gespannt und melde Dich am besten beim Newsletter an oder werde Fan unserer Facebook-Seite, denn dann verpasst Du den Start nicht ;)
In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Spaß beim Ausprobieren. Solltet Ihr Interesse daran haben, das Spoonangeln auch mal praktisch zu üben, dann meldet Euch gern. Florian (Autor) und Angelo bieten dazu auch Seminare an unterschiedlichen Gewässern an.
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Liebe Grüße aus Elbach und Petri Heil,
Angelpark-Gummersbach