Spinnfischen
Die Angelmethode für Aktive
(inkl. Spinnfischen-eBook von Profi Florian Penno FOR FREE)
Lade Dir jetzt das kostenlose eBook von Profi Florian Penno herunter. Florian ist weithin bekannt als eine Koryphäe auf dem Gebiet des Spinnfischen. Seine besondere Leidenschaft gilt dem Fliegenfischen, dem Zanderangeln und der Meerforellen-Jagd.
Das Einsteigerwerk für alle Angler, die die echten Insights vom Profi lernen möchten, um mit optimalen Voraussetzungen zu starten.
(Florian Penno mit Gummifisch, der auch beim Barschangeln überzeugt)
Mein Name ist Florian Penno (Autor)
Seit ich mit 7 Jahren meinen ersten Fisch, eine Schleie, mit einer Pose und einem Teigklümpchen gefangen habe, bin ich vom Angelfieber befal- len. Im Laufe meines Lebens habe ich mich durch die unterschiedlichsten Angelmethoden probiert und bin seit vielen Jahren bei meiner Passion, dem Spinn- und Fliegenfischen, hängen geblieben.
Bio: Teamangler Illex Deutschland
Wie sagte schon Mr. Kesuke Miyagi, als er dem jungen Daniel LaRusso Karate beibringen wollte?
„Auftragen … Polieren … Auftragen … Polieren!“
Ähnliches gilt auch für das Spinnfischen:
„Auswerfen … Einholen … Auswerfen … Einholen!“
Anders als beim eher passiven Ansitzangeln, ist beim Spinnfischen Aktion gefragt. Beim sogenannten Cast & Retrieve, also Auswerfen und wieder Einholen, werden die verwendeten Köder aktiv animiert, um so die Aufmerksamkeit der Fische zu erregen und größere Gewässerbereiche nach und nach abzusuchen. Einige der verwendeten klassischen Kunstköder vollführen dabei eine Drehbewegung um die eigene Achse, weshalb sich für dieses Art des Angelns der Name „Spinnfischen“ durchgesetzt hat. Der Begriff leitet sich vom englischen „to spin“ ab, was nichts anderes als „sich drehen“ bedeutet. Neben einigen Ködern, dreht sich bei dieser spannenden Methode auch die Kurbel der Rolle meist ununterbrochen, dies sei aber nur am Rande erwähnt.
Tatsächlich hat sich das Spinnfischen bis heute so weit entwickelt, dass sich der weitaus größere Teil der Köder nicht mehr dreht. In den allermeisten Fällen werdet Ihr beim Spinnfischen Kunstköder verschiedenster Art und Bauweise verwenden, doch auch das Spinnfischen mit Naturködern ist möglich und zum Teil sehr erfolgreich.
Ob Kunst oder Natur, die Köder werden in jedem Fall mehr oder weniger aktiv über die Rute und die Rolle geführt. Hierbei gibt es unzählige Varianten und Führungsstile, die zum einen von der Art des verwendeten Köders, zum anderen aber auch vom anvisierten Zielfisch abhängen. Für alle Methoden gilt aber ein gemeinsamer Vorteil. Durch das ständige Auswerfen und Einholen, kann ich beim Spinnfischen Strecke machen und so ganze Gewässerabschnitte oder sogar komplette Kleingewässer an einem Angeltag absuchen. Somit steigt im Vergleich zu anderen Methoden die Wahrscheinlichkeit, Fischkontakte zu bekommen. Zudem ist das Spinnfischen extrem kurzweilig, da man ja immer etwas zu tun hat. Man braucht kein Zelt, keine Stühle oder Liegen, kein Futter und auch keine fünf Ruten. Spinnfischen bedeutet so häufig auch – Beschränkung auf das Wesentliche. Eine Rute, eine Rolle mit Schnur, ein paar Köder und ein Kescher und schon kann der Angeltag beginnen. Dies macht das Angeln mit der Spinnrute auch zu etwas sehr spontanem. Ich brauche mir nicht lange im Vorfeld Gedanken über Köderbesorgung, Anfütterstrategie oder ähnliches machen sondern kann mir einfach die Rute greifen und habe immer einen Köder parat. Noch mal schnell losgehen und Angeln, auch wenn man vielleicht nur eine Stunde Mittagspause oder ein, zwei Stündchen nach Feierabend hat. Vor allem aber ist Spinnfischen eine aktive Freizeitbeschäftigung und auch für diejenigen geeignet, die nicht still sitzen können oder denen es zu langweilig ist, lange Zeit an einer Stelle auf einen Biss zu warten.
Doch welche Möglichkeiten habt Ihr nun im einzelnen, wenn es mit der Spinnrute losgehen soll?
Die wohl älteste und einfachste Methode des Spinnfischens ist das Angeln mit Blinkern oder Spinnern. Bei dieser Technik werden die Köder einfach ausgeworfen und mehr oder weniger monoton wieder eingekurbelt. Die hauptsächliche Arbeit passiert hierbei über die Rolle. Diese Art der Führung ist auch für andere Kunstköder geeignet, die ich Euch später im Artikel noch genauer vorstellen werde. Dazu gehören zum Beispiel Wobbler und Crank-baits, aber auch Gummifische und Spinnerbaits.
Beim Jiggen erfolgt eine ruckartige Beschleunigung des Köders zumeist über die Rute. In dieser Phase steigen die Köder schnell nach oben, um anschließen an der straffen Schnur wieder nach unten zu sinken. Der Köder vollführt also eine hüpfende, vertikale Zickzack-Bewegung durchs Wasser bzw. über den Gewässergrund. Hierbei müsst Ihr nach dem ruckartigen Anheben der Rute natürlich Kontakt zum Köder halten und dazu die lose Schnur über die Rolle aufnehmen, während Ihr die Rute wieder senkt. Dies ist wichtig, das der größte Teil der Bisse in der Absinkphase des Köders kommen. Dies ist zu Anfang nicht immer leicht und erfordert ein wenig Übung.
Im Unterschied zum Jiggen, erfolgt die Köderanimation beim „Faulenzen“ über die Rolle. Die Rute bleibt in einem festen Winkel, leicht schräg angehoben zur Wasseroberfläche. Durch ein bis drei schelle Kurbelumdrehungen hebt sich der Köder vom Boden hab und trudelt an der gespannten Schnur wieder zum Gewässergrund zurück. Im Ergebnis voll-führt er eine ähnliche Zickzack-Bewegung wie bei Jiggen vom Ufer, allerdings startet der Köder meist nicht ganz so steil und im Vergleich etwas ruhiger.
Die Drop-Shot Methode ist im Vergleich zu den anderen Methoden des Spinnfischens relativ statisch. Dies hat den Vorteil, dass Ihr den Köder lange Zeit auf einer Stelle halten könnt, um eventuell zögerliche Räuber doch noch zum Anbiss zu verleiten. Dies kann gerade in der kalten Jahreszeit den Unterschied zu den aktiveren Methoden machen. Für die Drop-Shot Methode kommt eine spezielle Montage zum Einsatz, bei der am Ende ein Drop-Shot-Blei sitzt, welches mit einem Klemmwirbel ausgestattet ist und so schnell auf dem Vorfach verschoben werden kann, um den Abstand des Köders vom Gewässergrund „einzustellen“.
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Wie bereits erwähnt, ist der wohl traditionellste Spinnköder der sogenannte Blinker. Köder in der Art eines Blinkers sind bereits seit mehreren hundert, wenn nicht tausend Jahren bekannt. Das Grundprinzip ist einfach. Blinker sind gewellte Blechköder in verschiedens-ten Formen, die beim Einholen hin und her taumeln und dabei Lichtreflexe und Druckwel-len aussenden. Dies lockt die Raubfische an den Köder, da auch verletzte Fische ähnliche Muster erzeugen. Blinker lassen sich sehr weit und präzise werfen und extrem einfach füh-ren.
Der eigentliche Namensgeber des Spinnfischens ist der Spinner. Diese Köder bestehen aus einer Drahtachse, auf der ein Gewicht und ein oder mehrere drehbar aufgehängte Me-tallblätter montiert sind. Beim Einholen beginnt das Metallblättchen, um die Achse zu ro-tieren. Diese Drehung wird als „Spin“ bezeichnet. Auf diese Weise erzeugen Spinner ext-rem starke Druckwellen, die die Räuber noch in weiter Entfernung neugierig machen. Diese Köder sind fast noch einfacher zu führen als die Blinker, da sie wirklich ausschließlich mo-noton durchgekurbelt werden.
Auch der Spinnerbait ist mit einem oder mehrere Spinnerblätter versehen. Allerdings ist die Gesamtkonstruktion dieses Köder völlig anders als beim Spinner. Der Draht ist gewinkelt und am unteren Ende befindet sich ein Gewicht, in dem der Einzelhaken fest eingegossen ist, wie in einem Jigkopf. Das oder die Metallblätter befinden sich am anderen Drahtende und entfalten dort ihr Spiel. Auf der Achse montiert, führen sie wie beim Spinner Drehbe-wegungen aus.
Spinjigs sind relativ schwere Metallköder, die mit einem Spinnerblatt am Ende ausgestattet sind. Sie lassen sich durch ihre kompakte Form extrem weit werfen und lassen unter-schiedliche Führungsarten zu. Man kann sie einfach einholen, mit Tempowechseln führen, jiggen oder faulenzen. Bei jeder dieser Methoden flattert das Blatt am Ende lebhaft und entfaltet so die Lockwirkung des Köders.
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Die Montagen für das Spinnfischen sind denkbar einfach. Zu 99% besteht sie aus einem einfachen Vorfach mit einem Karabiner oder Wirbel am Ende. Dieses Vorfach besteht ent-weder aus Fluorocarbon, Hartmono, Stahl oder Titan. Seltener sind auch Kevlar- oder Wolframvorfächer in Gebrauch. Diese Vordächer werden entweder direkt an die Haupt-schnur geknotet, oder über einen Wirbel oder Vorfachring mit dieser verbunden. Das Vor-fach dient vor allem dem Schutz vor Abrieb durch Muscheln, Steine und Äste im Gewäs-ser. Einige Raubfische verlangen aber aufgrund ihrer messerscharfen Zähne nach zusätzli-chem Bissschutz. Vor allem Hechte und eine Salzwasserräuber habe ein wirklich mörderi-sches Gebiss, was spielend zu dünnes Monofil oder Fluorocarbon kappt. Sind also Hechte im Gewässer zu erwarten (und dies ist meistens der Fall), so solltet Ihr besser auf ein Stahl- oder Titanvorfach bauen oder das Flurrocarbinvorfach ausreichen stark wählen. Hierbei sollten es beim Hecht schon mindestens 0,80mm, besser 1,0mm sein. Möchtet Ihr mit Kö-dern fischen, die recht schwer sind und sich beim Wurf oder bei der Führung leicht über-schlagen, so kann auch der Einsatz einer Spinnstange sinnvoll sein. Diese besteht aus ei-nem steifen Draht, der eine Verwicklung mit den Drillingen des Köders weitestgehend aus-schließt.
In Gewässern, in denen keine oder nur extrem wenig Hechte vorkommen, könnt Ihr auf ein Stahlvorfach verzichten. Ihr solltet allerdings nie den Köder direkt an die geflochtene Hauptschnur binden. Zunächst einmal sind Geflechte nur wenig abriebfest, sodass sogar feine Forellenzähnchen die Schnur bis über die Belastungsgrenze hinaus beschädigen können. Fluorocarbon gibt Euch einfach mehr Sicherheit im Drill des Fisches. Zum ande-ren ist Fluorocarbon aufgrund seines Lichtbrechungsindexes unter Wasser nahezu un-sichtbar, was gerade in klaren Gewässern die Bissausbeute deutlich erhöhen kann.
Kevlarvorfächer kommen vor allem beim gezielten Welsfischen zum Einsatz. Das weiche Material lässt den Köder gut spielen und widersteht dennoch den feinen Bürstenzähnen der Welse bestens. Darüber hinaus ist es für den Fisch im Drill schonender als Stahl, wel-ches sich beim Drill in die Maulwinkel des Fisches einschneiden kann, wenn der Köder ein wenig tiefer sitzt.
Zwischen Titan und Stahl habt Ihr die Qual der Wahl. Stahlvorfächer sind sehr solide, ein-fach herzustellen und relativ günstig. Leider kringeln sie oft direkt nach dem ersten Fisch-kontakt oder Hänger, sodass sie dann ausgewechselt werden müssen. Titanvorfächer kringeln aufgrund ihrer Materialeigenschaften überhaupt nicht. Dafür sind sie deutlich teu-rer und gerade Titan-Monodraht neigt nach einer Weile zum Brechen, wenn er nicht richtig verarbeitet wurde. Dummerweise sieht man diesen Vorfächern die Schädigung nicht an, sodass die Brüche plötzlich und völlig unerwartet kommen. Abhilfe schafft hier die richtige Verarbeitung ohne Klemmhülsen und der Einsatz von mehrfädigen Materialien. Bricht hier eine Litze aus Ermüdung, dann sieht man dies rechtzeitig und kann das Vordach entweder austauschen oder neu montieren. Wenn Ihr diese Kleinigkeiten beachtet, habt Ihr an Titan-vorfächern lange Freude.
Fischt Ihr an Gewässern mit extrem guter Sicht und scheuen Fischen, dann könnt und solltet Ihr Euer Vorfach sogar noch weiter vereinfachen und den Köder, wenn möglich, direkt an das Fluorcarbon oder Hardmono anbinden. Dann fällt natürlich der Köderwechsel nicht mehr so leicht, wie mit einem Karabiner, dafür wird die gesamte Montage noch un-auffälliger. Zudem gibt es Köder, die für das direkte Anbinden konstruiert sind, wie zum Beispiel Spinnerbaits. Erst durch einen zusätzlichen Silikonring eignen sich Spinnerbaits für die Kombination mit einem Karabiner.
Bei Stahlvorfächern ist direktes Anknoten normalerweise nicht möglich. Titan dagegen ließe sich problemlos direkt knoten, jedoch müssten man dann bei jedem Köderwechsel ein Stück Vorfach abschneiden, was dann auf Dauer ziemlich teuer würde.
Etwas komplizierter sieht die Situation beim Texas- oder Carolina-Rig aus. Herzstück die-ser Montage ist das sogenannte „Bullet-Weight“. Dieses spezielle Durchlaufblei wird auf-grund der patronenähnlichen Form so genannt. Es kann aus Blei, Messing, Stahl oder Wolfram gefertigt sein. Das Bullet-Weight hat den Vorteil, dass es aufgrund dieser speziel-len Form gut durch Wasserpflanzen und Steine rutscht, ohne viele Hänger zu produzieren. Es dient als Durchgewacht und auch als „Soundgenerator“. Bei Bedarf kann das Gewicht nämlich mit einer passenden Glas-, Metall- oder Kunststoffperle kombiniert werden. Diese erzeugt bei wiederholten Auftreffen auf das Gewicht Klickgeräusche, welche die Raubfi-sche neugierig machen. Texa- und Carolina-Rig unterscheiden sich im Aufbau nur leicht voneinander. Beim Texas-Rig wird zunächst das Blei auf die Vorfachschnur gefädelt. An-schließend folgt die Perle und gegebenenfalls eine kleine Gummiperle als Knotenschutz. Fischt Ihr eine ausreichend starke Vorfachschnur in Verbindung mit einem nicht zu schwe-ren Gewicht, dann ist der Knotenschutz nicht unbedingt notwendig, zumal viele Bullet-Weights ein Plastikröhrchen zum Schnurschutz integriert haben. Danach folgt dann auch schon der Haken mit dem Gummiköder. Meist werden bei diesen Montagen Offset-Haken verwendet, welche eine krautfreie Anködern des Köders erlauben.
Der Köder läuft also beim Texas-Rig direkt hinter dem Gewicht.
Beim Dropshot-Rig befindet sich der Haken ungefähr in der Mitte der Montage. Er wird mit einem bzw. zwei speziellen Knoten eingebunden. Zum einen eignet sich dafür der Palo-marknoten. Noch besser lässt sich das Rig allerdings mit dem Dropshot-Knoten binden. Dieser Knoten sorgt richtig gebunden dafür, dass Euer Haken immer schön im rechten Winkel vom Vorfach absteht und die Hakenspitze zuverlässig nach oben zeigt, was für den Fangerfolg entscheidend ist. Als Vorfachmaterial selbst wird zumeist Fluorocarbon zum Einsatz kommen. Es ist allerdings auch möglich, die Montage durch Verwendung von Stahl oder Titan „hechtsicher“ zu machen. Hierfür nutzt Ihr dann am besten spezielle Ha-ken, welche im rechten Winken auf einer Achse mit zwei Ösen laufen. Dort kann an der oberen Öse ein Stahlvorfach „angeklemmt“ werden. Am unteren Ende reicht der Unauffäl-ligkeit zuliebe Fluorocarbon, da hier kaum Zugkräfte auftreten und die Raubfischen so kaum Chancen haben, das Material zu beschädigen. Am Ende der Montage folgt in jedem Fall das Dropshot-Gewicht. Dieses kann durch den speziellen Klemmwirbel auf dem Vor-fach verschoben werden, um den Abstand des Köders zum Boden anzupassen. Auch des-halb ich es wichtig, bei hechtsicheren Dropshot Montagen für das untere Vorfachende Fluorocarbon zu verwenden, da die Dropshot-Bleie auf dem Stahldraht nicht gut halten.
Ihr könnt Eure Drop-Shot-Rigs entweder mit einer Schlaufe oder einem Vorfachring am oberen Ende ausstatten, um sie als Schnellwechselvariante in einen Karabiner einhängen zu können oder fest mit der Hauptschnur verbinden. Zweiteres nimmt Euch ein wenig Fle-xibilität, sorgt aber für verbesserten Köderkontakt und reduziert die Montage um eine mögliche Bruchstelle.
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Wir schauen uns hier die Ruten insbesondere und die Rollen an. Danach wird es unübersitlich detailliert bei einem zunächst eher allgemeinen Thema, wie dem Spinnangeln als solches.
So vielfältig wie die Auswahl an Ködern und Methoden, so vielfältig ist auch das Angebot an unterschiedlichen Spinnruten. Natürlich ist man gerade als Anfänger versucht, nach der Eierlegenden Wollmilchsau zu suchen. Doch da muss ich Euch enttäuschen. Eine solche Rute gibt es nicht. Natürlich gibt es Ruten, mit denen Ihr einen weiten Bereich des Spinnfischen einigermaßen abdecken könnt. Doch muss klar sein, dass Ihr dann in vielen Bereichen größere Kompromisse eingeht. Natürlich kann man sich auf einige Methoden des Spinnfischens beschränken, dann kommt man auch mit weniger Ruten aus. Wer aber die gesamte Bandbreite der Köder und Methoden ausnutzen möchte, der kommt um die Anschaffung mehrerer Ruten nicht herum.
Eine wichtige Eigenschaft, die alle Spinnruten mitbringen sollten, ist die Art des Rutenaufbaus. Hier kommen (bis auf ganz wenige Ausnahmen als Kompromiss für Reiseruten) nur Steckruten oder einteilige Ruten in Frage. Dies hat etwas damit zu tun, dass wir mit den Ruten ständig und zielgenau werfen müssen. Dies ist aufgrund der Blankkonstruktion mit Teleruten fast unmöglich. Zudem findet die Bisserkennung über die Rute statt und auch dies klappt bei Steckruten um ein vielfaches besser. Zu guter Letzt sind Steckruten auch deutlich leichter und besser balanciert, als teleskopische Ruten.
Da beim Spinnfischen das Werfen im Vordergrund steht, spielen die Rutenringe eine zentrale Rolle. Diese sollten extrem harte und gleitfähige Ringeinlagen haben und im besten Fall einen „verwicklungsfreien“ stabilen Ringrahmen. Die modernen „Anti-Tangle“-Guides verhindern durch ihre Rahmenform, dass sich Eure Schnur beim Werfen um die Ringstege wickelt und ersparen Euch so am Wasser Fehlwürfe, Windkonten und Fummelei. Die Ringeinlagen sollten Geflechtschnüren standhalten, die Schnüre nicht beschädigen und Reibungshitze perfekt ableiten. Diese Aufgabe erfüllen Einlagen aus Siliciumcarbid (SIC), Siliciumnitrid (SIN), Zirkonium und Alconite (eine verbesserte Form von Aluminiumoxid) perfekt. Ihr solltet allerdings darauf achten, dass die Ringe von Markenherstellern stammen, da die Materialqualität, Verarbeitung und die Politur der Ringe nicht überall gut sind. Ein SIC-Ring allein ist noch kein Garant für gute Qualität.
Diese Ruten haben eine Länge zwischen 2 und 3 Metern. In Ausnahmefällen sind sie auch mal kürzer oder länger. Bei Ruten zur Führung von Blinkern, Spinnern und anderen Köder, die monoton geführt werden, kommt es vor allem auf gute Wurfeigenschaften und sicheres Drillverhalten an. Hierzu eignen sich semiparabolische Ruten sehr gut. Sie werfen weit und bieten im Drill ausreichen Kraft und Zähigkeit, um auch starke Fische sicher zu Drillen. Die Sensibilität der Rute ist nicht ganz so wichtig, da sich die Fische meist selbst „einhaken“. Bei stark vibrierenden Ködern kann zu viel Rückmeldung sogar manchmal anstrengend werden, da sich das Rütteln der Köder direkt durch die Rute in den Unterarm fortsetzt. Daher kommen für diese Anwendung auch heute noch zum Teil Ruten mit Fiberglas-Anteil zum Einsatz. Das Glasmaterial absorbiert übermäßige Vibrationen besser, als die sehr sensible Kohlefaser. Auch Spinnerbaits und Crankbaits lassen sich an diesen Ruten sehr gut fischen. Die Länge und das Wurfgewicht richtet sich nach der Ködergröße, die gefischt werden soll. Eventuell auch noch nach der Gewässergröße und der Zielfischart.
Jigruten haben je nach Einsatzzweck eine Länge zwischen 200 und 275 cm. Die Rutenaktion ist ein wenig Geschmackssache. Einige Angler mögen „Extra-fast“- Ruten, die eine ausgesprochene Spitzenaktion haben. Andere mögen ihre Jigruten lieber in „fast“ oder „regular-fast“. Entscheidend ist in jedem Fall das Rückstellvermögen der Rute, da dieses direkte Auswirkung auf die Bisserkennung und Sensibilität hat, die bei Jigruten besonders wichtig ist. Die Bisse kommen ja beim Jiggen meist in der Absinkphase und sollten daher gut durch die Rute übertragen werden. Weiterhin findet das Jiggen auf unsere heimischen Raubfische ja meist direkt in Grundnähe statt, sodass auch auch Bodenkontakt des Köders über die Rute „erspürt“ werden muss. Dies können ausschließlich sensible Ruten mit höchster Rückstellgeschwindigkeit optimal leisten. Auch die Anschläge müssen blitzschnell erfolgen, da die Fische ja nicht „auf Zug“ gehakt werden. Hier bieten Ruten mit schneller Rückstellung ebenfalls wichtige Vorteile. Die Rutenaktion ist dabei eher nebensächlich und wird erst im Drill entscheidend. Hier geben sich „x-tra-fast“-Ruten unnachgiebig. Durch das harte und schnell einsetzende Rückgrat, lassen sich Fische sehr gezielt manövrieren. Gleichzeitig besteht allerdings auch immer eine erhöhte Gefahr, einen Fisch im Drill zu verlieren. Etwas mehr Reserven bieten hier „Fast“ oder „regular-fast“ Ruten. Sie arbeiten im Drill progressiv und Puffern Schläge und Fluchten etwas besser ab.
Ein kleiner Tipp nebenbei: Je mehr und kleinere Rutenringe eine Rute hat, desto besser wird insgesamt ihre Rückmeldung. Die Schnur wird direkter geführt und hat weniger Bewegungsraum zwischen den Ringen. So wird das Geschehen am Köder besser über den Rutenblank in die Hand des Anglers geleitet.
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